Selbsttest: Ist der Lehrgang «Elektro-Teamleiter/in mit EIT.swiss-Zertifikat (ehemals VSEI-Zertifikat)» für mich der richtige?
Analyse der Funktionen/Tätigkeiten von Elektro-Teamleitern mit EIT.swiss-Zertifikat (ehemals VSEI-Zertifikat)
Für welche Personen eignet sich der Lehrgang «Elektro-Teamleiter/in (Zert.)»
• Fachleute der EIT.swiss (ehemals VSEI)-Elektroberufe, die sich zur bauleitenden Fachperson weiterbilden wollen
Wie sieht der Berufsalltag innerhalb dieser Funktionen aus? Welche Tätigkeiten werden wie oft ausgeführt?
Elektro-Teamleiter/innen leiten und koordinieren Installationsprojekte für Starkstrom- und Schwachstromanlagen. Sie erstellen Installationspläne, zeichnen Schemas, erstellen Ausmasse und schreiben Regierapporte. Auf der Baustelle leiten und motivieren sie das Montageteam und planen die Arbeitseinsätze. Sie nehmen an Baustellensitzungen teil, stellen die Realisierung der Bauetappen sicher und wenn Probleme auftreten, suchen sie praktikable Lösungen.
Aufgabenbeschreibungen in Stelleninseraten für Elektro-Teamleiter/innen:
Hauptaufgaben | Tätigkeit in % |
---|---|
Führung des Montageteams auf der Baustelle, Überwachung und Kontrolle der Arbeiten | 40% |
Arbeitsvorbereitung und administrative Aufgaben | 40% |
Sitzungen, Koordination und Kommunikationsaufgaben | 20% |
Die Gewichtung der einzelnen Aufgabenbereiche kann je nach Einsatzgebiet stark variieren.
Typische Anforderungen in Stellenausschreibungen:
- Eidg. Fähigkeitszeugnis im Bereich Elektroinstallationen
- Weiterbildung im Installationsbereich
- Fahrausweis (Kat. B)
- Teamfähige, flexible und verantwortungsvolle Persönlichkeit mit exakter Arbeitsweise
- Durchsetzungsvermögen und unternehmerisches Denken
- Führungserfahrung und gute Verhandlungsfähigkeiten
- Gute Umgangsformen im Umgang mit Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten
Frage 1:
Entsprechen die Tätigkeiten von Elektro-Teamleitern meinen Vorstellungen?
Ja, wenn Ihnen die eigentliche Tätigkeit gefällt, können Sie davon ausgehen, dass Sie thematisch richtig liegen. Im Weiteren geht es dann um die Frage, welche Art von Ausbildung für Sie die Passende ist, um die entsprechenden Kompetenzen zu erwerben.
Falls Sie „Teilweise“ oder „Nein“ markiert haben sollten Sie eine andere Tätigkeit innerhalb eines Unternehmens in Betracht ziehen oder prüfen, ob Sie aufgrund Ihrer Vorbildung in eine andere Funktionsstufe passen würden.
Lehrgangsbeschreibung «Elektro-Teamleiter/in (Zert.)»
Hier sind die wichtigsten Eckpunkte des Lehrgangs «Elektro-Teamleiter/in (Zert.)» beschrieben:
» Lehrgangsbeschreibung Elektro-Teamleiter / Elektro-Teamleiterin (Zert.)
Frage 2:
Interessiert Sie dieser Lehrgang grundsätzlich?
Wenn Sie zwar an diesem Lehrgang interessiert sind, aber bei Frage 1 mit "teilweise" oder "Nein" geantwortet haben, sollten Sie herauszufinden versuchen, ob es noch andere Arten von Jobs gibt, die Sie mit dieser Ausbildung machen könnten und die Ihnen besser gefallen als das in Frage 1 beschriebene Tätigkeitsprofil.
Wenn Sie Frage 1 auch schon mit "Ja" beantwortet haben, dann scheint dieser Kurs grundsätzlich zu Ihren Vorstellungen zu passen.
Wenn Ihnen die Tätigkeitsbeschreibung unter Frage 1 gefällt und Sie hier „Nein“ markiert haben, sollten Sie versuchen zu analysieren, welche Inhalte des Lehrgangs Ihnen gefallen würden und welche nicht. Und mit dem, was Sie so herausfinden, können Sie unter folgenden Weiterbildungsmöglichkeiten in verwandten Gebieten schauen, ob Sie etwas finden, das Ihren Interessen besser entspricht:
- Betriebselektriker/in (Prüfung des Eidg. Starkstrominspektorats ESTI in Fehraltorf/ZH)
- Elektro-Bauleiter/in KZEI
- Elektro-Vorarbeiter/in (Zert.)
- Elektro-Sicherheitsberater/in (BP)
- Elektro-Projektleiter/in (BP)
- Elektrotechnik HF
Voraussetzungen zum Zeitpunkt des Kursantrittes / der Abschlussprüfung
- Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis als Elektromonteur/in, Elektroinstallateur/in, Elektrozeichner/in oder Elektroplaner/in
- oder eidgenössisches Fähigkeitszeugnis als Montage-Elektriker/in und mindestens drei Jahre Berufserfahrung auf dem Gebiet der Erstellung von Installationen gemäss NIV unter fachkundiger Leitung in der Schweiz
Frage 3:
Erfülle ich die Voraussetzungen?
Wenn Sie die Voraussetzungen erfüllen, können Sie zum nächstmöglichen Termin mit der Ausbildung beginnen.
Falls Sie „Teilweise“ oder „Nein“ markiert haben, sollten Sie Ihre Möglichkeiten zur Erfüllung der Voraussetzungen abklären (weitere Infos in der Schlussauswertung am Ende des Selbsttests) oder einen anderen Lehrgang in Betracht ziehen.
Finanzierung der Weiterbildung
Die Kursgebühren für den Lehrgang «Elektro-Teamleiter/in» sind entweder zu Beginn der Ausbildung oder semesterweise zu bezahlen. Es gibt jedoch im Einzelfall auch die Möglichkeit, individuelle Ratenzahlungen zu vereinbaren.
Frage 4:
Sind Sie in der Lage, zwischen CHF 5'500.- und CHF 7'000.- je nach Lehrgang und Schultyp für Lehrgang, Lehrmittel, Abschlussprüfungen plus Spesen für Reisen und Verpflegung selber zu finanzieren?
Falls Sie "Ja" markiert haben und sogar in der Lage wären, den gesamten Betrag im Voraus zu bezahlen, bekommen Sie bei vielen Schulen noch etwas zusätzlichen Rabatt.
Falls Sie „Teilweise“ oder „Nein“ markiert haben: Erkundigen Sie sich bei den Schulen nach einer Möglichkeit für individuelle Ratenzahlungen. Oder versuchen Sie, von Ihrem Arbeitgeber einen Beitrag an die Weiterbildungskosten zu erhalten oder im privaten sozialen Umfeld jemanden zu finden, der Ihr konkretes Weiterbildungsprojekt mit einem Darlehen unterstützt. Ansonsten gibt es Banken und Kreditinstitute, welche Bildungskredite gewähren.
Aufwand Präsenzunterricht und Lernaufwand (Hausaufgaben)
Der Lehrgang dauert berufsbegleitend zwei Semester. Der Aufwand für den Präsenzunterricht beträgt durchschnittlich 6 bis 8 Stunden pro Woche (es gibt unterschiedliche Kurs-Modelle, wie Abendkurse oder Samstagskurse).
Der Lernaufwand (Hausaufgaben) beträgt neben dem Schulunterricht circa 4 Stunden pro Woche.
Frage 5:
Ist der Aufwand für den Präsenzunterricht und für die Hausaufgaben für mich zu bewältigen?
Wenn der Aufwand für Sie sogar sehr problemlos zu bewältigen ist, könnten Sie die Lehrgangsbeschreibungen der Vorbereitungskurse auf eine eidgenössische Berufsprüfung im Bereich Elektroinstallation prüfen. Wenn Sie in der Lage sind, eine noch etwas höhere zeitliche Belastung in Kauf zu nehmen, könnten Sie damit gleich auf die nächst höhere Bildungsstufe gehen.
Wenn Sie über wenig Zeit verfügen, suchen Sie nach Lehrgängen, die sich über einen längeren Zeitraum erstrecken und dafür weniger Unterrichtsstunden und Zeit für Hausaufgaben pro Woche verlangen. Und wenn es damit immer noch nicht reicht, sollten Sie prüfen, ob Sie sich auf eine andere Art mehr Freiraum verschaffen können. Vielleicht kann jemand aus Ihrem Umfeld für die befristete Zeit der Ausbildung gewisse Aufgaben für Sie übernehmen?
Abschluss
Schaffe ich den Abschluss?
Die Abschlussfächer werden an der jeweiligen Schule schriftlich geprüft und mit der «Integrierten Praktischen Arbeit IPA» wird die Ausbildung abgeschlossen.
Grundsätzlich gibt es folgende Faktoren, die die Erfolgsaussichten erhöhen:
- Interesse an der Weiterbildung und am Lernstoff
- Aktive Teilnahme am Unterricht
- Vor- und Nachbearbeitung des Unterrichtsstoffes zu Hause
- Regelmässiges Üben zum Lösen von Prüfungsaufgaben
Frage 6:
Traue ich mir zu, die Abschlussprüfungen zu bestehen?
Wenn Sie sich das Bestehen dieses Abschlusses zutrauen, können Sie höchstens noch überlegen, ob Sie mit geeigneten Lern- und Arbeitsmethoden noch bessere Resultate oder die gleichen Resultate mit weniger Aufwand erzielen möchten.
Falls Sie „Teilweise“ oder „Nein“ markiert haben, könnten Sie sich überlegen, einen Vorkurs für Fächer zu absolvieren, in denen Sie Schwächen haben, mit Hilfe von Kollegen oder Vorgesetzten bestehende Wissenslücken auffüllen oder mit der Schule besprechen ob es die Möglichkeit von internen Testprüfungen gibt. Bei intensiver Prüfungsangst könnten Sie eine andere Art von Lehrgang suchen, bei dem mehr mit Lernleistungen, Zwischenabschlüssen oder Semester-Arbeiten gearbeitet wird. Und zusätzlich kann auch externe Hilfe von Lerntherapeuten, Kinesiologen, Anbietern von autogenem Training oder Anbietern von mentalem Training überlegt werden.
Hier finden Sie geeignete Anbieter:
Fazit:
Bevor Sie den Lehrgang «Elektro-Teamleiter/in» absolvieren möchten, sollten Sie davon überzeugt sein, dass Ihnen eine Leitungs- und Führungsfunktion auf der Baustelle wirklich gefällt. Zudem sollte Ihnen die Lehrgangsbeschreibung zusagen. Wenn Sie diese ersten beiden Fragen mit einem klaren „Ja“ beantwortet haben können Sie sich weiter mit diesem Lehrgang auseinandersetzen. Wenn Sie bei diesen Fragen unsicher sind sollten Sie sich überlegen, welche anderen Weiterbildungen für Sie auch noch in Frage kommen.
Wenn Sie die Zulassungsvoraussetzungen nicht erfüllen, weil Sie einen anderen Beruf gelernt haben, suchen Sie nach ähnlichen Weiterbildungen in Ihrer Branche. Das könnte z.B. im Bereich Bauleitung oder Bauplanung liegen, oder Projektleitung in einem anderen Bereich oder leitende/r Netzmonteur/in oder eine Weiterbildung im Bereich Elektronik, Informatik, Telematik.
Wenn Ihnen für die Zulassung noch entsprechende Berufserfahrung fehlt, können Sie die verbleibende Zeit nutzen, um im Berufsalltag praktische Erfahrung mit Installationen zu sammeln. Das kann Ihnen danach die Weiterbildung erleichtern.
Die Finanzierung einer Weiterbildung ist nicht immer einfach. Verteilt auf 1-2 Jahre müssen mehrere tausend Franken bezahlt werden. Viele Schulen bieten im Einzelfall die Möglichkeit von semesterweisen oder sogar individuellen monatlichen Ratenzahlungen an, so dass nicht der ganze Betrag auf einmal bezahlt werden muss. Ausserdem ist es bei den berufsbegleitenden Lehrgängen hilfreich, dass die Teilnehmenden während der Weiterbildung weiter arbeiten und dadurch während der gesamten Ausbildungsdauer verdienen. Falls das nicht genügt, um die Weiterbildung alleine zu finanzieren, ist es manchmal möglich, im privaten Umfeld ein Darlehen zu erhalten. Banken und Kreditinstitute bieten teilweise auch Bildungskredite an. Ein gutes Argument für die Finanzierung einer Weiterbildung ist die relativ schnelle Amortisation der Kosten durch Lohnerhöhungen. Machen Sie die folgende Rechnung: Wie viel würde eine Lohnerhöhung von 10% pro Jahr ausmachen? Wie viele Jahre brauchen Sie, um die Kosten für den Lehrgang wieder einzuspielen? Wie viel verdienen Sie aufgrund dieser Lohnerhöhung bezogen auf das gesamte Berufsleben mehr? Meistens ist das ein sechsstelliger Betrag was bestätigt, dass die Aus- oder Weiterbildung die beste persönliche Investition ist die es gibt.
Der zeitliche Aufwand für eine Aus- oder Weiterbildung ist nicht zu unterschätzen. Da bleiben Ausgang, Ferien und spontane Wellness-Weekends des öfteren auf der Strecke. Allerdings geht diese Zeit meistens relativ schnell vorbei. Die Aussicht auf besser Job-Chancen und mehr Lohn sollte Motivation genug sein, diese Zeit durchzustehen. Oft hilft es, sich in Lerngruppen zu organisieren. Sinnvoll ist es auch, von Anfang an dabei zu bleiben und fixe Lernzeiten einzuplanen. Gute Lerneffekte können durch das Erstellen von Zusammenfassungen und Mindmaps erzielt werden. Lernkartensysteme helfen beim Auswendiglernen. Es gibt viele Tools und Ideen, um das Lernen zu vereinfachen. Den Ratgeber „Die persönliche Lernstrategie“ erhalten Sie kostenlos, wenn Sie sich über Ausbildung-Weiterbildung.ch bei einer Schule anmelden.
Wenn Sie zweifeln, ob Sie die Abschlussprüfung bestehen, so können Sie damit rechnen, dass jede Schule ein Interesse daran hat, möglichst viele Ihrer Schülerinnen und Schüler bei den Abschlussprüfungen durchzubringen. Sprechen Sie mit Ihrem Schulleiter oder Lehrgangsverantwortlichen und fragen Sie nach Unterstützungsmöglichkeiten. Aber mit einer guten Motivation, Durchhaltewillen und Fleiss ist es grundsätzlich möglich, diese Prüfungen zu bestehen. Wenn Sie an Prüfungsangst leiden so helfen eine gute Vorbereitung, verschiedene Praxis-Tipps, therapeutische Behandlungen oder in schlimmen Fällen sogar Medikamente. Den Ratgeber „Prüfungsangst überwinden“ erhalten Sie, wenn Sie sich über Ausbildung-Weiterbildung.ch bei einer Schule anmelden. Hier finden Sie ausserdem passende Anbieter zum Thema Prüfungsangst.
Der Nutzen einer Weiterbildung wird üblicherweise an einem höheren Lohn, anspruchsvolleren Aufgaben oder Beförderungen gemessen. Das setzt voraus, dass Sie sich um entsprechende Veränderungen Ihrer beruflichen Position bemühen und wenn nötig, Ihre Forderungen auch durchsetzen können. Falls Sie schon die Erfahrung gemacht haben, dass Ihnen das nicht immer so leicht fällt, könnten Sie auch prüfen, ob ein persönliches Job-Coaching Ihnen zusätzlich zur Weiterbildung von Nutzen sein könnte.
So, nun liegt der Entscheid bei Ihnen. Im Zweifelsfalle nehmen Sie eine persönliche Beratung bei einer Schule oder externen Beratungsstelle in Anspruch. Wenn Sie über www.ausbildung-weiterbildung.ch eine Schule bezüglich Kurs- oder Lehrgangsunterlagen anfragen erhalten Sie auf Wunsch eine kostenlose Bildungs- oder Schulberatung im Wert von CHF 150.00.
Eine Liste von Anbietern finden Sie hier: Elektro-Teamleiter / Elektro-Teamleiterin (Zert.)
Wir wünschen Ihnen beruflich und privat alles Gute und eine schöne und spannende Zukunft!
Das Team von Ausbildung-Weiterbildung.ch