Berufsbildnerkurs: Ausbildung, Weiterbildung und Kurse für Lehrmeister / Lehrmeisterinnen
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Berufsbildnerkurs: Pädagogisches Know-how für die Ausbildung von Lernenden
Fragen und Antworten
Lehrmeisterkurs: Welches sind die häufigsten Lerntypen?
Gemäss einer Umfrage dieser Bildungsplattform bei Interessenten für den Lehrmeisterkurs hat sich die folgende Häufigkeit an Lerntypen ergeben:
- 34 Prozent VISUELL, der durch Sehen lernt
- 33 Prozent MOTORISCH, der durch Selbermachen lernt
- 25 Prozent KOMMUNIKATIV, der durch Gespräche oder Diskussionen mit anderen lernt
- 8 Prozent AUDITIV, der durchs Hören lernt
Was bedeutet der Titel Bildungsfachfrau/Bildungsfachmann mit eidg. Fachausweis?
Natürlich gibt es nach dem Berufsbildnerin/Berufsbildner mit Kurszertifikat weiterführende Weiterbildungsmöglichkeiten. Beispielsweise zur Bildungsfachfrau oder zum Bildungsfachmann mit eidg. Fachausweis. Der Bildungsfachfrau/Bildungsfachmann mit eidg. Fachausweis kann durch eine 100 Lernstunden umfassende Bildung für Berufsbildner in Lehrbetreiben absolviert werden, die an den Berufsbildnerkurs anschliesst. Diese Weiterbildung dauert sechs bis acht Monate. Hierfür werden eine bestimmte Anzahl Jahre berufliche Praxis im Lehrgebiet und ein EFZ (eidgenössisches Fähigkeitszeugnis) vorausgesetzt. Durch eine Berufsprüfung werden Sie zum Bildungsprofi als Bildungsfachfrau/Bildungsfachmann mit eidg. Fachausweis. Dieser Bildungsgang richtet sich an Berufsbildner aus dem Praxisfeld, die sich mit vier Modulen à 4 bis 10 Tage auf die eidg. Berufsprüfung vorbereiten möchten. Notwendig für diesen «Berufsbildner mit eidg. Fachausweis» ist ein kantonaler Kursausweis als Berufsbildner/in sowie der Nachweis von mindestens einem Jahr Berufserfahrung im Verantwortungsbereich der Berufsbildung. Jedes Modul wird mit einem Kompetenznachweis abgeschlossen und bei Bestehen der Berufsprüfung tragen Sie den Titel Bildungsfachfrau / Bildungsfachmann mit eidg. Fachausweis.
Mit welchen Herausforderungen werden Berufsbildner in Lehrbetrieben bei der Betreuung von Lernenden konfrontiert?
Es gibt zahlreiche Herausforderungen für Berufsbildner in Lehrbetrieben bei der Lernenden-Betreuung:
- Rolle als Berufsbildner in Lehrbetrieben und Zuständigkeiten
- Lernende mit individuellem Lehrplan/Ausbildungsplan anleiten und betreuen - erste Führungserfahrungen durch Führen von Jugendlichen sammeln
- Lernende als Individuum behandeln durch Anpassungsfähigkeit, Agilität und Aktivität durch den Berufsbildner oder die Berufsbildnerin
- Gestaltung eines angemessenen Lern- und Arbeitsumfelds trotz Tagesgeschäft mit Alltagsproblemen in Betrieben
- Kommunizieren und Gespräche führen
- Auf die Bedürfnisse der Lernenden eingehen und diese ernst nehmen
- Steigende Anforderungen des Arbeitsmarktes (Digitalisierung, Veränderungen und Wandel) begegnen
- Ausbildungsfortschritte als Berufsbildner in Lehrbetrieben überprüfen, Leistungen analysieren und Bildungsberichte erstellen
- Jugendliche mit wenig sozialem Rückhalt oder bildungsfernem Elternhaus ausbilden
- Unvorhersehbare Verhaltensweisen von Lernenden
- Motivationsschwankungen der Jugendlichen
- Umgang mit verschiedenen Kulturen und deren Konflikten
- Ausbildung mit den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes in Einklang zu bringen
- Leistungskonstanz in unterschiedlichen Abteilungen, obwohl die Interessen nicht überall gleich gross sind
- Spezielle Situationen wie Pandemie mit Quarantäne, Überlastung, Kurzarbeit oder Homeoffice etc.
- Bewerbungsgespräche führen und die richtigen Lernenden finden
- Arbeitssicherheit als Berufsbildner in Lehrbetrieben durchsetzen
- Umgang mit Lern- und Arbeitsmethoden mit Fremd- und Selbstkontrollen
Trotz aller Herausforderungen ist die Tätigkeit als Praxis- und Berufsbildner in Lehrbetrieben eine spannende, aber auch lehrreiche Aufgabe. Es geht darum, junge Menschen auf Ihrem Weg ins Berufsleben zu begleiten. Denn die Berufsbildner in Lehrbetrieben können den Jugendlichen durch eine gelungene berufliche Situation den Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglichen.
Welche Unterrichtsform ist aktuell die beliebteste für einen Lehrmeister Kurs?
Eine Umfrage unter den Bildungsinteressenten der Plattform haben folgende Ergebnisse für die aktuell gewünschte Unterrichtsform beim Lehrmeister Kurs ergeben:
- 32 % für Präsenzunterricht
- 26 % für Hybrider Unterricht (Präsenz- und Onlineunterricht kombiniert)
- 25 % für Online-Unterricht
- 17 % haben keine Präferenz
Gegenüber dem Vorjahr ist der Präsenzunterricht fünf Prozent weniger beliebt. Der Wunsch nach Hybridem Unterricht stieg um drei Prozent. Ein Prozent mehr möchten Online-Unterricht im Lehrmeister Kurs und ein Prozent mehr hat momentan keine Präferenz.
Welche Tipps geben Sie einem angehenden Berufsbildner oder Berufsbildnerin im Umgang mit solchen Herausforderungen?
Ihr Interesse und ihre Motivation für die Berufsbildnertätigkeit werden über viele Herausforderungen hinweghelfen. Im Berufsbildnerkurs werden alle Aspekte behandelt, die in der Berufsbildung wichtig und notwendig sind. Dazu gehören auch der Humor und die Freude am Arbeiten mit der kommenden Generation. Denn es sind schöne Herausforderungen und als Berufsbildner oder Berufsbildnerin sind sie nicht allein, falls es mal zu Problemen mit den Lernenden kommt. Beispielsweise bei schulischen Problemen der Lernenden können sie sich jederzeit an die Schulsekretariate oder an den Rektor der Berufsschulen wenden. Im Berufsbildnerkurs werden viele Probleme, die im Umgang mit Lernenden entstehen können, angesprochen und behandelt. Darunter sind auch gesundheitliche Probleme oder Probleme mit Drogen. Dabei können die Teilnehmenden ihre vielfältigen Erfahrungen austauschen. Im Kurs knüpfen die Teilnehmer Kontakte zu anderen Personen mit Funktion als Berufsbildnerin oder Berufsbildner. In diesem Netzwerk finden sie bei Problemen auch Hilfe und Unterstützung. Einige Bildungsanbieter bieten auch individuelle Beratungssitzungen während des Berufsbildnerkurses an. Berufsbildner/innen sollten beobachten, erkennen, flexibel bleiben, Unterstützung bieten, Freude an der Arbeit mit Lernenden und Freude an der eigenen Arbeit haben. Bei Bedarf unbedingt Unterstützung bei Fachkräften einfordern.
Aus welchen Gründen zeigen Personen Interesse an der Weiterbildung «Berufsbildner / Berufsbildnerin (Zert.)»?
Die Gründe für das Bildungsinteresse an einem Berufsbildnerkurs sind laut einer Umfrage der Bildungsplattform Ausbildung-Weiterbildung.ch folgende:
- 61 % der Befragten sagen, der Grund liegt in der Prüfung der Deckung des Lehrgangs mit ihren Bedürfnissen
- 26 % der Umfrageteilnehmenden sehen Ihr Interesse an der Weiterbildung Berufsbildner / Berufsbildnerin in einer Empfehlung begründet.
- Eine Erwähnung des Lehrgangs in Stelleninseraten war bei lediglich 13 % der Befragten ausschlaggebend für das Interesse.
Der eindeutig grösste Teil hat zwar Interesse am Lehrgang, aber ist sich noch nicht sicher, ob es sich dabei um die richtige Weiterbildung handelt. Ein weiterer Grund kann aber auch eine Tätigkeit in diesem Gebiet sein, wie Umfrageteilnehmer durch ihre Bemerkungen bestätigen:
- zur Praktikanten-Ausbildung: «Wenn ich schon KV-Praktikanten betreuen soll, dann möchte ich auch demensprechend ausgebildet sein.», «Praktikanten begleiten» und «Um Nachwuchs ausbilden zu können»
- zur Ausbildung Lernende: «Betreuung eines Lehrlings», «die jetzige Lehrlingsausbilderin verlässt die Firma», «Wir brauchen jemanden im Geschäft und der Kurs interessiert mich» und «Ich muss Personal die Möglichkeit der Ausbildung zukommen lassen»
- Eigenmotivation: «wollte ihn schon immer machen», «Ich möchte einem Jungen Mann eine Chance geben», «Brauche die Infos für meine Beratungsarbeit», «Habe mich selbstständig gemacht und möchte mein Wissen weitergeben.», «Ich möchte eine KV-Lehrstelle schaffen», «Wir möchten in unserem Betrieb Lehrlinge ausbilden und dazu möchte ich den Kurs besuchen», «Da ich gerne den Lernenden fachlich besser zur Seite stehen möchte und mein Wissen erweitern will und bestätigen.», «Ich möchte Lernende ausbilden», «Es hat mich schon immer interessiert», «reine Neugier», «Ich möchte mein Fachwissen erweitern» und «Berufsbildner werden»
- Qualifikationsbestätigung: «Ich bilde bei der Bahn bereits aus, habe aber leider nichts Schriftliches als Berufsbildner», «Notwendig für die eidgenössische Abschlussprüfung», «Ich benötige den Kurs für meine berufliche Weiterbildung», «Grundvoraussetzung, dass wir ausbilden dürfen» und «Wir werden ab 2024 einen Mediamatiker im Betrieb ausbilden»
Weshalb sollte ein Berufsbildnerkurs FaGe besucht werden?
Berufsbildnerkurse sind üblicherweise unabhängig von Branche oder Beruf, da die übergeordneten Bildungsziele des Bundes definiert sind. Beim Beruf Fachangestellter / Fachangestellte Gesundheit (FaGe) gibt es einen grossen Bedarf an Berufsbildner sowie Berufsbildnerinnen. Die Pflege und Betreuung von Menschen, die in ihrer körperlichen oder psychischen Gesundheit beeinträchtigt sind, bringt hohe physische und psychische Belastungen mit sich. Deshalb ist für Personen, die in Institutionen wie Spital, Altersheim, Pflegeheim, Behindertenheim, Spitex, Klinik oder Rehabilitationszentrum die berufliche Grundbildung planen oder die Berufslernenden am Arbeitsplatz betreuen, ein Berufsbildnerkurs FaGe sinnvoll. Dort wird die genaue Erklärung von anfallenden Aufträgen und Arbeitsschritten und Förderung durch gezielte Rückmeldungen behandelt. Es werden gezielte Übungsmöglichkeiten angeboten. Vermittelt werden im Berufsbildnerkurs FaGe auch die besonderen Bestimmungen eines Lehrvertrages sowie den Sonderschutz der jugendlichen Arbeitnehmenden. Durch ausgebildete Berufsbildner in Institutionen kann das betriebliche Lernen eingebettet in die produktive Arbeit gemäss den Leistungsvorgaben der Kundschaft geschehen. So werden Lernende FaGe beruflich und persönlich kompetenzorientiert gemäss dem Ausbildungshandbuch FaGe ausgebildet. Dies stellt eine professionell gestaltete praxisorientierte betriebliche Ausbildung in einem wirkungsvollen Lern- und Arbeitsfeld sicher. Konstruktiv wird der Entwicklungsprozess der Lernenden FaGe durch professionelle Instruktionen und Beurteilungen begleitet. All dieses Wissen wird in einem Berufsbildnerkurs FaGe berufsspezifisch vermittelt.
Gibt es unterschiedliche Berufsbildnerkurse für die unterschiedlichen Berufsbildner Jobs?
Berufsbildnerkurse werden sowohl berufs- und branchenneutral wie auch abgestimmt auf diverse Berufsbildner Jobs angeboten:
- Berufs- und Branchenübergreifender Berufsbildner Kurs: für Berufsbildner aller Branchen geeignet – fördert den Austausch und das Verständnis zwischen den Berufen
- Kurse für Berufsbildner im Bereich kaufmännische Grundbildung: Dienstleistung und Administration, öffentliche Verwaltung sowie die Notariatsbranche
- Berufsbildnerkurse Informatik für die ICT Grundbildung: doziert von Branchenkennern wie Post, Swisscom, Kantonspolizei oder ICT Bern
- Kurse für Berufsbildner im Bereich medizinische Assistenz
- Berufsbildnerkurs für Fachmann/Fachfrau Betreuung
- Kurs für Berufsbildner/Berufsbildnerin aus der MEM-Branche (Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie)
- Berufsbildnerkurse für Maler/Gipser
- Kurse für Berufsbildner/innen im Detailhandel: Spezialisiert auf die Branche Detailhandel
- Berufsbildnerkurse für Apotheken: alle Beispiele und Praxistipps sind auf diese Branche ausgerichtet
Branchenspezifische Kurse werden durch die jeweiligen Berufsverbände organisiert und gehen neben den allgemeinen Inhalten der Berufsbildung zusätzlich auf die branchenspezifischen Zielsetzungen, Herausforderungen, Fragen und Beurteilungsformen der entsprechenden Branche ein. Je nach Branche wird man in den Berufsbildner Jobs mit unterschiedlichen Gegebenheiten konfrontiert. Jede Branche gibt einen Ordner mit Checklisten, Themen, Lehrtechniken, Beurteilungshilfen und Rechtlichen Grundlagen für die ganze Berufsbildung ab. Dieser hat sich im Alltag der Lerndenbetreuung als äusserst praktisches und schnell einsetzbares Hilfsmittel erwiesen.
Wie soll man sich als Berufsbildner / Berufsbildnerin verhalten?
Für gute Berufsbildner / Berufsbildnerin gelten folgende Verhaltensregeln:
- Sicherheit und Souveränität in den eigenen Anforderungen demonstrieren
- Verständnis für Jugendliche entwickeln inkl. Bereitschaft zum Zuhören, sorgfältiges Beobachten und Denkanstösse zu geben
- das oft ungeschickte, grobe und unverständliche Verhalten der Lernenden als phasenspezifisches Experimentierverhalten verstehen
- Bewusstsein als Vorbildcharakter und ein Vorbild für richtiges Verhalten sein
- Unterstützung bei Selbstfindung und Aufbau von Idealen
- viel Humor und Gelassenheit zeigen
- Sicherheit und Festigkeit in Rahmenbedingungen schaffen
- Fehlentwicklungen und Gefährdungen erkennen
- altersspezifische Führung pflegen
- Lernende im Umgang mit Gleichaltrigen beobachten
- Gesprächsmöglichkeiten schaffen und verstummte zurückgezogene Lernende aus der Reserve locken
- jede Form von zynischem, sarkastischem und abwertendem Verhalten vermeiden
- Heterogenität der Entwicklungswege von Lernenden berücksichtigen und das Verhalten intensiv beobachten
- bestmögliche Entfaltung eines Lernenden in selbstverantwortlicher Richtung unterstützen
- auf das Gute in jungen Menschen vertrauen
- eine Bildungstheorie in die Führung einbinden, um Sicherheit in die persönliche Entwicklung zu festigen
- Kriterienkatalog anlegen und anwenden
- sich bemühen, ein fairer Ausbildner zu sein
- sich der Bedeutung der Berufsbildung für die Persönlichkeitsentwicklung von Lernenden stets bewusst sein
Was ist der Unterschied zwischen dem Berufsbildnerkurs FaBe und der FaGe-Variante?
Auch beim Berufsbildnerkurs FaBe handelt es sich um eine berufsspezifische Variante für die Lehre Fachmann / Fachfrau Betreuung (FaBe). Lernende dieses Berufes begleiten Menschen aller Altersstufen mit körperlicher, geistiger, psychischer oder sozialer Beeinträchtigung im Alltag und Freizeit. In diesem Kurs für Berufsbildner resp. Berufsbildnerinnen wird spezifisch auf den Beruf Betreuung und die damit verbunden Herausforderungen und Belastungen eingegangen – auch wenn solche Kurse prinzipiell unabhängig von Beruf oder Branche sind. Ein Berufsbildnerkurs FaBe vermittelt die Grundlagen für die Ausbildung von Lernenden in der Praxis – ob in geschützten Werkstätten, heilpädagogischen Schulen, Wohngruppen, Alters- und Pflegezentren, Kindertagesstätten, Heimen oder schulergänzenden Einrichtungen. Die Kursteilnehmenden lernen im Berufsbildnerkurs FaBe das Bildungssystem und die Bildungspartner im Berufsfeld Betreuung kennen. Mit dem erlernten Wissen können die Berufsbildner FaBe ihre Aufgaben planen und strukturieren, um damit ihrer Funktion und Rolle gerecht zu werden. Durch Kenntnisse der gesetzlichen Vorgaben für Lehrbetriebe und des Ausbildungskonzeptes können Kursabsolventen die Ausbildung von Lernenden im Rahmen der betrieblichen Bildung angemessen durchführen. Dies beinhaltet einen guten Umgang mit Lernenden und die Berücksichtigung derer individuellen Fähigkeiten.
Wer kann einen Berufsbildner Kurs besuchen und wozu?
Sinnvoll ist ein Berufsbildner Kurs für Personen, die in den Betrieben Lernende betreuen:
- (künftige) Berufsbildner mit Koordinations- und Organisationsaufgaben
- Praxisbildende - Betreuung von Lernenden bzgl. praktischer fachlicher Ausbildung
- Vorgesetzte von Lernenden
Denn in jedem Betrieb, der Lernende ausbildet, braucht es gemäss Berufsbildungsgesetz mindestens eine Person mit abgeschlossenem Berufsbildner Kurs. Dieser ist auch unter dem Namen Lehrmeisterkurs bekannt. Es gibt dafür keine gesetzlichen Voraussetzungen (ausser im Kanton Schwyz werden min. zwei Jahre Berufserfahrung gefordert). Sinnvoll ist der Kurs für alle Betreuende von Lernenden, die sich in einem Unternehmen um deren praktische Ausbildung kümmern – nicht nur für den Lehrgangsverantwortlichen, der die Gesamtverantwortung trägt. Der Kurs ist wichtig, da er speziell Themen behandelt, die Jugendliche in der Entwicklung und der Ausbildung betreffen. Diese Informationen gibt es in keiner anderen Weiterbildung. Diese Berufsbildnerin resp. Berufsbildner Ausbildung dauert fünf Tage (40 Kursstunden). Er kann in unterschiedlichen Zeitmodellen oder teilweise auch digital als Webinar absolviert werden. Angehende Berufsbildner lernen im Berufsbildner Kurs formale sowie rechtliche Grundlagen eines Lernverhältnisses. Sie verstehen das erfolgreiche Zusammenspiel von Berufsfachschule, Lehrbetrieb und überbetrieblicher Kurse (üK) als Konzept der beruflichen Grundbildung. Absolventen eines Berufsbildner Kurs sind sich den Schwierigkeiten und Probleme von Jugendlichen während einer Lehre bewusst. Sie können die Lernenden unterstützend und verständnisvoll begegnen. Auch kennen sie sich nach dem Berufsbildner Kurs mit notwendigen Lern- und Arbeitstechniken aus. Neben dem Treffen einer guten Auswahl an Lernenden, erstellen Berufsbildner auch professionelle Beurteilungen für ihre Lernenden. Zum Schluss des Kurses erhalten die Teilnehmenden einen kantonalen Ausweis als Berufsbildner/Berufsbildnerin, der schweizweit gültig ist. Mit dem kantonalen Ausweis zum Berufsbildner/in können Sie verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen und verschaffen sich so bessere Aufstiegsmöglichkeiten für die Zukunft. Über die Bewilligung für die Ausbildung von Lernenden entscheidet dann das kantonale Amt.
Wann ist der Berufsbildnerkurs KV sinnvoll und ist er obligatorisch, um Lernende auszubilden?
Berufsbildnerkurse sind in der Regel berufsunabhängig und branchenübergreifend. Dies führt zu besserer Durchmischung bei den Teilnehmenden und vielfältigeren Austausch. Zudem sind die vom Bund vorgegebenen Bildungsziele übergeordnet. Gerade im Bereich der kaufmännischen Grundbildung gibt es sehr viele Besonderheiten. Deshalb werden in einem Berufsbildnerkurs KV diese spezifischen Anforderungen mitberücksichtigt. Der Besuch eines Berufsbildnerkurs KV ist sinnvoll, um Jugendliche während ihrer kaufmännischen Grundausbildung gut zu betreuen und zu begleiten. Denn dies ist eine wichtige und anspruchsvolle Aufgabe. Obligatorisch ist der Besuch eines offiziellen Berufsbildnerkurses nur für eine Person pro Lehrbetrieb. Der Berufsbildnerkurs KV vermittelt neben den gesetzlichen Grundlagen und Kenntnisse zu möglichen Ausbildungsprofilen auch das Fördern praktischer, schulischer und persönlicher Entwicklung der KV-Lernenden. Die Kursteilnehmenden lernen die Ausbildungsplanung und -überprüfung mit Leistungszielen sowie Verhaltenskriterien inklusive der Arbeitsinstrumente ALS (Arbeits- und Lernsituation) und PE (Prozesseinheiten) kennen. Aber auch Themen wie Gesundheitsvorsorge, Unfallverhütung, Suchtprävention und Konfliktgespräche werden im Berufsbildnerkurs KV behandelt.
Berufbilderkurs: Wieso fragen Bildungsinteressierte Schulen für den Lehrgang «Berufsbildner / Berufsbildnerin (Zert.)» an?
Eine Umfrage bei den Bildungsinteressenten am Berufsbildnerkurs hat ergeben, der Mehrheit der Personen (50 %), die Schulanfragen stellen, nach dem Lesen nach einer Online-Bewertung. Andere 26 % stellten Anfragen bei Schulen für einen Berufbilderkurs, die ihnen für den Lehrgang Berufsbildner/in empfohlen wurden. Die übrigen 24 % kannten diese Schulen schon vorher. Auf einen weiteren Alternativgründe wurde durch diese Bemerkungen hingewiesen: «Diese Schule bietet das beste Preis-Leistungs-Verhältnis», «Mein Arbeitsplatz liegt in der Nähe», «Liegt nah an meinem Wohnort», «Ich habe das zufällig im Internet gefunden», «Samstagkurs möglich», «naher Standort», «um kantonalen Abschluss zu erhalten», «schneller Kursstart», «Zufall» oder «online».
Welche Lerninhalte vermittelt ein Berufsbildnerkurs angehenden Berufsbildner/innen?
Der Berufsbildnerkurs vermittelt den angehenden Berufsbildner/innen folgende Lerninhalte:
- Den Umgang mit Lernenden als Interaktionsprozess gestalten
- Ausbildungseinheiten situationsgerecht und mit Bezug auf die Berufspraxis planen, durchführen und überprüfen
- Beurteilung und Auswahl von Lernenden, Bildungsberichte
- rechtliches, beraterisches und schulisches Umfeld
- Suchtprävention
In einem Berufsbildnerkurs werden die methodisch-didaktischen und führungsspezifischen Grundlagen für die Ausbildung von Jugendlichen im Lehrbetrieb an künftige Berufsbildner/innen vermittelt. Die Lerninhalte werden teilweise in reinem Präsenzunterricht oder in einer Kombination von Unterricht vor Ort und Online-Unterricht vermittelt.
Welche Dauer hat ein Berufsbildnerkurs?
Eine Ausbildung zum Berufsbildner bzw. zur Berufsbildnerin mit eidg. anerkanntem Ausweis dauert in der Regel etwa 5 Tage, kann aber von Schule zu Schule variieren. In der Regel handelt es sich um Tageskurse, die einen ganzen Tag dauern. Einige Schulen bieten aber auch Wochenend- oder Samstagskurse an, so dass auch Personen, die sich für diese Weiterbildung keinen Urlaub nehmen können oder wollen bzw. von ihrem Vorgesetzten nicht freigestellt werden, sich trotzdem weiterbilden können.
Der Diplomlehrgang für Berufsbildner/innen in Lehrbetrieben umfasst 100 Lernstunden (im Anschluss an den fünftägigen Kurs) und erweitert die Kompetenzen als Berufsbildner/in. Der Lehrgang dauert 6-8 Monate und führt zum eidgenössisch anerkannten Diplom Berufsbildner/in in Lehrbetrieben. Ein Zertifikatslehrgang in Form eines Certificate of Advanced Studies (CAS) an einer Fachhochschule im Bereich Ausbilden in Gesundheitsberufen dauert 21 Tage und erstreckt sich über einen Zeitraum von ca. 15 Monaten.
Tipps, Tests und Infos zu «Berufsbildner / Berufsbildnerin»
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