Die beruflichen Tätigkeiten in der Informatik drehen sich zwar alle um IT, sehen aber je nach Fachbereich sehr unterschiedlich aus. Entsprechend werden bei der beruflichen Grundbildung zur Informatik zwei Fachrichtungen angeboten:
Bis 2020 erfolgte die berufliche Grundbildung in Betriebsinformatik als dritte Fachrichtung des Informatik EFZ. Ab Sommer 2021 gibt es dafür die eigenständige Lehre «Betriebsinformatiker / Betriebsinformatikerin EFZ».
Applikationsentwicklerinnen entwickeln und programmieren Programme, meist Applikationen genannt oder kurz «Apps». Der typische Arbeitsablauf geht so: Sie klären ab, was Kunden und künftige Benutzerinnen wünschen und was die Applikation genau leisten muss. Das ist die Basis für die weiteren Umsetzungsschritte, denn die Anforderungen an einen Online-Shop unterscheiden sich deutlich von einer Fitness-App oder einer Zugangssicherung für Mitarbeitende im Homeoffice.
Dann formulieren sie die Anforderungen in Informatiksprache, überlegen sich verschiedene Lösungsmöglichkeiten und bewerten deren Vor- und Nachteile in Bezug auf Programmieraufwand, Breite der Einsatzmöglichkeiten, Benutzerfreundlichkeit, Sicherheit usw. Die Lösung, die alle Beteiligten am meisten überzeugt, programmieren sie und testen sie gründlich, bevor sie bei den Benutzern installiert wird. Häufig sind es die Applikationsentwickler, die auch die Schulungen durchführen und dabei direkt das Benutzerfeedback erhalten, um in einer nächsten Runde die ersten Verbesserungen und Korrekturen einzubauen.
Informatikerinnen und Informatiker der Fachrichtung Plattformentwicklung verbinden Computer, Server und Endgeräte wie Drucker, Scanner oder Produktionsmaschinen über Netzwerke so miteinander, dass sie perfekt zusammen funktionieren. Sie verstehen den Aufbau und die Funktionsweise von Netzwerken und sind für deren korrekten Betrieb zuständig. Sie richten Netzwerke ein und betreuen sie, verteilen und installieren neue Software-Versionen oder Applikationen, überwachen die Sicherheit und warten die Komponenten regelmässig.
In kleineren Unternehmen betreuen sie die gesamte Informatik, unterstützen die Benutzerinnen und Benutzer, definieren die Datensicherungs- und Archivierungsrichtlinien und überwachen deren Umsetzung. Sie richten neue Arbeitsplätze, Geräte und Systeme ein und sorgen dafür, dass sie korrekt ins Netzwerk integriert sind. In sehr grossen und weltweit tätigen Unternehmen können Sie in Zusammenarbeit mit vielen anderen Netzwerkbetreuern für bestimmte Aufgaben zuständig sein.
Betriebsinformatiker übernehmen sowohl Aufgaben der Systemtechnik als auch der Applikationsentwicklung. Sie sind Allrounder und kümmern sich in erster Linie darum, dass alle Mitarbeitenden eines Unternehmens effizient arbeiten können.
Je nach Unternehmen und Aufgabenprofil betreuen sie die Netzwerke, sorgen für die Datensicherheit, richten Arbeitsplätze ein, installieren Peripheriegeräte und sind bei Störungen schnell vor Ort. Sie schulen die Benutzer und Benutzerinnen auf neuen Applikationen und sind auch für den allgemeinen Support zuständig.
Anbieter «Informatikerin / Informatiker Berufsumsteiger (EFZ)»