Angesprochen für diesen Zertifikatslehrgang in sozialpädagogischer Familienbegleitung sind Fachpersonen der Sozialen Arbeit, etwa Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen, Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen oder Soziokulturelle Animatoren und Animatorinnen. Erwartet wird, dass die Teilnehmenden bereits Erfahrung in der Familienbegleitung oder der Sozialpädagogik besitzen.

Absolventen und Absolventinnen des CAS in sozialpädagogischer Familienbegleitung besitzen theoretisches Basiswissen für ein theorie-geleitetes berufliches Handeln, wissen um spezifische Problemlagen innerhalb der aktuellen gesellschaftlichen Bedingungen, kennen die Rahmenbedingungen der Prozessmoderation, Prozesssteuerung und Auftragsklärung im beruflichen Umfeld, besitzen Kompetenzen im Bereich des lebensnahen Arbeitssettings und der Arbeitsweisen unter Zwang-Bedingungen sowie zu unterschiedlichen Methoden und Techniken für ihren Arbeitsalltag.

Die Weiterbildung in sozialpädagogischer Familienbegleitung umfasst etwa 21 Präsenztage.

Die Schwerpunkte des Lehrgangs in sozialpädagogischer Familienbegleitung liegen auf den Grundlagen professionellen Handelns in diesem Arbeitsumfeld, auf dem Wandel der Familienbilder und der Gesellschaft, auf system-lösungsorientierter Gesprächsführung und dem Aufbau spezifischer Handlungskompetenzen, etwa die Auftragsklärung oder die Prozesssteuerung und -moderation. Zudem werden rechtliche Themen, Fremdplatzierung und Kindesschutz, Finanzen, Sucht und psychische Krankheiten sowie Gewalt thematisiert.

Der Weiterbildungslehrgang in sozialpädagogischer Familienbegleitung gibt zuerst eine Einführung in die Thematik mit Grundsätzen und Verortung theoretischen Grundlagen und Konzepten. Anschliessend wird das Fallverstehen aus lebensweltlicher Sicht / Verstehenstheorie behandelt, um den Stellenwert diagnostischer Verfahren im Fallverstehen zu ermitteln und Verhaltensauffälligkeiten als Bewältigungsstrategie bei Kindern und Jugendlichen erklärt. Das Lebensalter der Kindheit und Jugend ist ein weiterer Themenschwerpunkt, ebenso wie die Prozessmoderation und der Zwangskontext. Mögliche Kindesschutzmassnamen im Kindes- und Erwachsenenschutzrecht (KES), finanzielle und rechtliche Aspekte sowie alltagsnahe Beratung mit besonderer Fokussierung auf Armut und Sozialhilfe, Gewalt und Gewalterfahrung, Psychische Belastung und Krankheitsbilder, Multikulturalität und Religion sowie Sucht und Abhängigkeit sind weitere Themen der Weiterbildung. Hinzu kommen Methodenansätze, Fallstudien, Kolloquien und Vernetzung mit Hinblick auf die eigenen Praxis-Schwerpunkte.

Wer an der Weiterbildung in sozialpädagogischer Familienbegleitung teilnehmen will, muss über einen Abschluss auf Tertiärstufe verfügen, z.B. Fachhochschule, Universität, Höhere Fachschule oder Höhere Fachprüfung. Zudem wird eine qualifizierte Berufspraxis vorausgesetzt sowie eine Anstellung im Arbeitsfeld, die einen Praxistransfer ermöglicht. Personen, die über keinen dieser Abschlüsse, aber über eine umfassende Berufserfahrung verfügen, können nach individueller Prüfung des Dossiers durch die Studienleitung zugelassen werden.