Bis anhin gibt es weder ein Berufsprofil noch allgemeingültige Anforderungen. Die verschiedenen Ausbildungsangebote zeigen, dass sie auch in dieser Richtung ihren Beitrag leisten, was enorm wichtig ist. Zeremonienleiter / Zeremonienleiterin ist eine vielseitige, interessante, anspruchsvolle und verantwortungsvolle Aufgabe. Wer mit höheren Mächten arbeitet, tut gut daran, sich der möglichen Wirkungen bewusst zu sein. Das gilt genauso für areligiöse Feiern. Eine standfeste Basis erleichtert das Unterwegssein mit Menschen. Wer professionell arbeitet, kennt Grenzen, Grauzone und Wertschätzung.

Professionalität – und das wünscht die Kundschaft - zeigt sich in der Fähigkeit, mit Sicherheit auf mehreren Ebenen gleichzeitig agieren zu können. Etwas Neues, eine gute Rhetorik, ein dem Anlass entsprechendes Auftreten und eine klare, empathische Führung in der Zeremonie werden von Kundschaft und Gästen erwartet. Ein breites Fachwissen, ein geschultes Können auf mehreren Ebenen, dazu Kenntnisse in Marketing, Geschäftsführung und Werbung sind wichtige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Bestehen in dieser Berufswelt.

Zeremonienleiter bzw. Zeremonienleiterinnen sind für besondere Feierlichkeiten zuständig. Früher fanden Hochzeiten, Beerdigungen oder Taufen ausschliesslich in den Kirchen statt. Mitte der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts fanden die ersten dieser Feierlichkeiten jedoch auch ausserhalb eines kirchlichen Rahmens statt. Sowohl die Nachfrage nach freien Trauungen, Trauerrednern und freien Rednern für die unterschiedlichsten Zeremonien, als auch die verschiedenen Angebote sind beachtlich und gehören immer mehr zum Alltag. Das Berufsfeld der Zeremonienleitung ist noch in Entwicklung und daher noch lange ein spannendes Neuland.

Die Ausbildungen zur Zeremonienleiterin / zum Zeremonienleiter sind sehr unterschiedlich. Die einen sind sehr umfassend, andere wiederum bieten gezielt Lehren zu einzelnen Bereichen an, wie beispielsweise zu Trauzeremonien oder darin, Brautpaare zu trauen. Eine ganzheitliche Ausbildung befasst sich mit Gestaltungsmöglichkeiten sowie mit Symbolen und Ritualen verschiedener Feiern. Dazu kommen mehrere Bereiche der Kommunikation und sowie Grundlagen der Geschäftsführung. Führungstechniken, Schreibtechniken oder das Grundwissen in Philosophie und Literatur sind manchmal ebenfalls Bestandteile einer Ausbildung. Eine Zeremonienleitung braucht Multitasking-Fähigkeiten. Innerhalb einer Ausbildung lernen die Teilnehmenden in einem zeitlich begrenzten Rahmen, Gespräche zu führen, die Wünsche der Menschen hervorzuholen oder Klippen gekonnt zu umschiffen. Dazu kommt die richtige Platzierung von Ideen sowie das Aufzeigen von Ritualen und Gestaltungsmöglichkeiten. Da kommt einiges zusammen, doch alles ist lernbar! Praktika, Mentoring oder Supervision können ebenfalls Bestandteil von Ausbildungsangeboten sein.

Auch hier sind die Unterschiede gross. Vergleichen ist nicht immer leicht, da nicht nur die Angebote verschieden sind, sondern auch die Voraussetzungen der Lehrpersonen. Vergleichen kann man auf jeden Fall die Anzahl der Lektionen und die Preise der Zeremonienleiter / Zeremonienleiterin Lehrgänge. Ein weiterer Punkt sind Bewertungen auf Google, Facebook oder auf Ausbildung-Weiterbildung.ch.

Die meisten Ausbildungsangebote zum Zeremonienleiter / zur Zeremonienleiterin sind berufsbegleitend. Sie finden an Wochenenden, während ganzer Wochen oder in Abendkursen statt.

Auch hier gibt es diverse Angebote, wie Kurzausbildungen, modulare Ausbildungen, einzelne Wochenenden oder ganze Wochen, in sich geschlossene Angebote zu einzelnen Bereichen oder breitere Ausbildungen inklusive der Vermittlung von Allgemeinwissen. Heute werden für Fachausbildungen oft 150 oder mehr Präsenzstunden und gleich viele Lernstunden für Eigenarbeit verlangt. Das sind gute Anhaltspunkte. Für die Ausbildung Zeremonienleiter / Zeremonienleiterin gibt es vorläufig noch keine allgemeingültigen Anforderungen, weder zu Inhalten noch zur Dauer. Einige Ausbildungen richten sich nach den Anforderungen anderer Fachbereiche, um für eine spätere Berufsanerkennung gerüstet zu sein.