Seit dem Schuljahr 2017/2018 können nicht nur, wie bisher üblich, Personen mit Berufsmaturität über die Ergänzungsprüfung (Passerelle) ein Studium an einer Universität beginnen, sondern neu auch Personen mit Fachmaturität. Es ist für Fachmaturanden und Fachmaturandinnen demnach nun nicht mehr zwingend notwendig, die gymnasiale Maturität für Erwachsene nachzuholen.

Die Zulassungskriterien für die Erwachsenen Maturität sind folgende:

• Abschluss der Sekundarstufe A oder B
• Kenntnisse von drei Jahren Sekundarschulstoff
• Abgeschlossene Berufslehre oder mindestens drei Jahre geregelte Berufstätigkeit
• Gute Deutschkenntnisse
• Volljährigkeit im Jahr vor dem Eintritt
• Teilweise Höchstalter bei Eintritt, z.B. 40 Jahre

Diese Kriterien können je nach Maturitätsschule für Erwachsene variieren, bitte erkundigen Sie sich vorgängig bei der Schule.

Die gymnasiale Maturität für Erwachsene richtet sich an folgende Personen:

• Erwachsene Personen, die für die weitere berufliche Entwicklung einen breiten allgemeinbildenden Abschluss auf der Sekundarstufe II mit Hochschulzugang im In- und Ausland anstreben
• Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden
• Absolventinnen und Absolventen einer Fachmittelschule

Mit der Erwachsenen Matura können diese Zielgruppen sich durch ein Hochschulstudium weiterentwickeln und ihre Karrierechancen erhöhen.

Der Bildungsgang «Matura nachholen Erwachsene» schliesst mit der Maturitätsprüfung ab. Dabei werden folgende Fächer geprüft:

• Deutsch
• Französisch
• Mathematik
• Schwerpunktfach
• Englisch oder Ergänzungsfach

Die Maturitätsprüfung wird durch Lehrpersonen der Schule unter Aufsicht der Kantonalen Maturitätskommission abgenommen. Nach Bestehen der Maturitätsprüfungen erhalten die Absolventinnen und Absolventen einen schweizerisch anerkannten gymnasialen Maturitätsausweis.

Je nach gewähltem Unterrichtsmodell beträgt die Ausbildungszeit der Maturität für Erwachsene drei bis vier Jahre. Der Unterricht kann in Voll- oder Teilzeit erfolgen, ebenso wie im Fernunterricht, bei dem neben dem Selbststudium zudem vertiefende Blockkurse besucht werden.

Bei einigen Schulen, welche die gymnasiale Maturität für Erwachsene anbieten, können unterschiedliche Vertiefungsrichtungen gewählt werden, etwa Biologie und Chemie, Wirtschaft und Recht, moderne Sprachen oder Latein, ebenso wie die Kombination Philosophie, Pädagogik und Psychologie. Auch weitere Schwerpunkte sind beim Matura nachholen je nach Schule möglich.

Die Studierenden erwerben im Bildungsgang der gymnasialen Maturität für Erwachseneeine breite Allgemeinbildung. Mit der Matura für Erwachsene erhalten die Möglichkeit, sich in einigen Fächern gezielt zu vertiefen. Die gymnasiale Maturität fördert abstrahierendes, wissenschaftliches Denken und führt zur allgemeinen Studierfähigkeit an einer Hochschule. Mit dem Abschluss erhält man den prüfungsfreien Zugang zu den schweizerischen und ausländischen Universitäten, den Eidgenössischen Technischen Hochschulen sowie den Pädagogischen Hochschulen.

Der Besuch einer Schule als Vorbereitung auf die Schweizerische Maturitätsprüfung ist nicht zwingend notwendig, jedoch sehr zu empfehlen. Auch eine Vorbereitung im Selbststudium ist denkbar, wobei in diesem Fall die Gesamtnote ausschliesslich von der Schlussprüfung und nicht, wie bei Maturitätsschulen sonst üblich, von mehreren Teilnoten bestimmt wird. Eine gute Vorbereitung für die Maturität für Erwachsene lohnt sich auf jeden Fall.

Nach dem Bestehen der Schweizerischen Maturitätsprüfung ist es möglich, dass Absolventen mit der gymnasialen Maturität für Erwachsene an einer Universität studieren.