Importleiter / Importleiterin (neue Berufsbezeichnung: Aussenhandelsleiter / Aussenhandelsleiterin): Ausbildung, Schulen und Infos auf einen Blick

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Eidg. dipl. Importleiter/Importleiterin (neue Bezeichnung: Aussenhandelsleiter/Aussenhandelsleiterin)

Als Aussenhandelsleiter/in bringt man die Fachkompetenz mit für eine höhere Position in der Führung innerhalb der Importwirtschaft. Man ist befähigt, vorkommende Marketing-, Finanzierungs-, Organisations- und Rechtsprobleme im Importbereich zu lösen.

Aussenhandelsfachmann /Aussenhandelsfachfrauen (ehemalige Berufsbezeichnung: Importleiter/in) sind direkt der Geschäftsleitung unterstellt und helfen der Einkaufsabteilung beim Importieren von Waren aus dem Ausland. Dabei tragen sie die Verantwortung für den korrekten und spesengünstigen Import der gelieferten Waren aus aller Welt, wofür vielfältige Fachkenntnisse notwendig sind. In der Position Leitung Import muss man sich mit Betriebswirtschaft und Unternehmensführung sowie in Fragen von Konsummarketing und Investitionsgüter- und Beschaffungsmarketing auskennen. Zudem sind Kenntnisse über die heutigen Organisationsarten von Importgeschäften sowie die reibungslose Abwicklung nötig. Ein/e Importleiter/in und weiss dies bestens in die Unternehmungsleitung einzugliedern.

Strukturen, Probleme und Erfolge der internationalen Wirtschaftsverflechtung, die Eigenarten der Oststaaten und Drittweltländer, Devisenmanagement, Zahlungsverkehr, Finanzierungsvarianten und Versicherungsfragen sind keine Fremdwörter. Ein/e Importleiter/in prüft auch Risiken und die Ausgestaltung eines konkreten Handelsdeals. Ihre/seine Erfahrung über die zeitgemässen Logistik- und Materialflusssysteme ist von grosser Wichtigkeit.

Die Probleme, Wünsche und Ideen der Verhandlungspartner müssen in der Leitungsposition Import vertraut sein, sodass die Geschäfte zufriedenstellend für alle Parteien abgewickelt werden können. Fachkompetent zu verhandeln und das Beherrschen mehrerer Sprachen sind ebenfalls wichtige Anforderungen, um auch im internationalen Markt mitreden zu können.

Wo Sie eine solche Ausbildung in Angriff nehmen können, erfahren Sie auf dem grossen Bildungsportal Ausbildung-Weiterbildung.ch.

Fragen und Antworten

Die Aussenhandelsleiter Ausbildung dauert 1,5 Jahre. Sie findet berufsbegleitend statt. Sie ist modular aufgebaut und 9 Module werden zum Schluss an der Höheren Fachprüfung geprüft.

Aussenhandelsleiter üben üblicherweise folgende Tätigkeiten aus:

  • Strategie und Management:
    • Sie analysieren kontinuierlich den internationalen Markt und seine Entwicklungen und entwickeln Konzepte für den Aussenhandel mit Waren und Dienstleistungen.
    • erarbeiten mit der Geschäftsleitung ein Risikomanagement
    • erstellen einen Businessplan für den Aussenhandel in ihrem Verantwortungsbereich 
    • Teil- und Gesamtbudgets erstellen und deren Einhaltung überwachen
    • Aussenhandelskennzahlen berechnen und daraus geeignete Massnahmen ableiten und umsetzen
    • erstellen Konzepte für ein zielgerichtetes nationales und internationales Marketing
    • prüfen Möglichkeiten einer Internationalisierungsstrategie
  • Projekte und Grosskunden betreuen
  • Prozesse überprüfen, überwachen und optimieren 
  • Mitarbeitende führen und betreuen

Die Weiterbildung zur Höheren Fachprüfung (HFP) dipl. Exportleiter/in / Importleiter/in existiert unter dieser Bezeichnung nicht mehr. Sie trägt nun den Namen „diplomierter Aussenhandelsleiter / diplomierte Aussenhandelsleiterin“.

Als Aussenhandelsleiter/Aussenhandelsleiterin sollte man folgende persönliche Fähigkeiten mitbringen:

  • Dienstleistungsbewusstsein
  • Verhandlungsgeschick
  • Vernetztes Denken und Handeln
  • Planungs- und Organisationsfähigkeit
  • Wortgewandtheit und Verhandlungsgeschick
  • Teamfähigkeit
  • Rechenkompetenz (sicherer Umgang mit Daten und Zahlen)

Die Bandbreite der Themengebiete bei der Importleiter-Weiterbildung zum diplomierten Aussenhandelsleiter resp. zur diplomierten Aussenhandelsleiterin ist sehr gross und vermittelt Ihnen Wissen in den Kategorien Geschäftsprozesse; Waren- und Dienstleistungsverkehr; Geldfluss, Zahlungssicherung und Devisenverkehr; Internationale Rahmenbedingungen; Gesetzliche Rahmenbedingungen; Rechtsfragen im Aussenhandel; Risikomanagement; Organisation und Führung; Marketing und Kommunikation sowie Finanzen. Dabei behandeln Sie folgende Themenbereiche: Auftragsabwicklung, Aussenhandelsdokumente, Ablage, Informatik, Zoll, Exportkontrolle und Sanktionen, Ursprung, Umsatzsteuer (MWST), Ein- und Ausfuhrabgaben, Internationale Doppelbesteuerung, Sicherheit der Lieferkette, Logistikdienstleistungen, Lagerbewirtschaftung, Versand, Versicherung, Vorversandkontrolle, Dienstleistungen im Ausland, Internationale Liefer- und Zahlungsbedingungen, Auslandsgeschäfte, Controlling der Import-/Exportlogistik, Zahlungsabwicklung, Rechtliche Aspekte, Abwicklungskosten, Devisen, Zahlungssicherung, Finanzierung und Exportversicherung, Garantien, Wertpapiere, Welthandel, Wirtschaftsräume, Schweiz, Aussenwirtschaftspolitik, Countertrade, Handelsstatistik, Globalisierung, Compliance, Vertragsabschluss, Vertragsformen, Allgemeine Geschäftsbedingungen, Absatzmittlerverträge, Internationales Kaufrecht, Immaterialgüterrecht, Haftung und Haftungsbegrenzung, Internationales Privat- und Prozessrecht, Strategische Führung, Corporate Social Responsibility (CSR), Qualitäts- und Prozessmanagement, Aufbauorganisation, Ablauforganisation, Projektmanagement, Arbeitstechnik, Mitarbeiterführung, Marketingkonzept, Kundenbetreuung, Informatik und Kommunikation, Internationale Verhandlungsführung, Bilanz und Erfolgsrechnung, Finanzanalyse und Finanzplanung, Investitionen, Controlling und Kalkulation.

Nach der Weiterbildung zum Aussenhandelsfachmann resp. zur Aussenhandelsfachfrau mit eidgenössischem Fachausweis können Sie nicht gleich im Anschluss die Prüfung zum Importleiter / zur Importleiterin (dipl. Aussenhandelsleiter/in) ablegen, sondern müssen bis zum Anmeldeschluss zur Abschlussprüfung mindestens zwei Jahre Berufserfahrung im Aussenhandel nach Erlangung des eidg. Fachausweises vorweisen können. Als Praxiserfahrung zählt eine Anstellung im Transithandel, internationalen Handel, Export, Import oder in der Spedition.

Die Prüfungsordnung zum diplomierten Aussenhandelsleiter / zur diplomierten Aussenhandelsleiterin (HFP), vormals Exportleiter/in / Importleiter/in HFP, sieht nicht explizit vor, dass Sie bestimmte Module abgeschlossen haben müssen und zwingend einen Vorbereitungskurs nachweisen können, um sich zur Abschlussprüfung anzumelden. Sehen Sie sich jedoch die Themengebiete und ihre Vielfalt an, welche bei der Abschlussprüfung mündlich und schriftlich abgefragt werden (in der Frage „Welche Themen werden in der Weiterbildung zum Importleiter behandelt?“ deutlich aufgezeigt), werden Sie erkennen, dass der Besuch eines Vorbereitungslehrgangs für die Höhere Fachprüfung nahezu unumgänglich ist, um das verlangte Wissen auch tatsächlich fachgerecht zu erarbeiten.

Folgende Module werden an der Höheren Fachprüfung Aussenhandelsleiter geprüft:

  • Definieren von Geschäftsprozessen im Aussenhandel
  • Überwachen des Waren- und Dienstleistungsverkehrs
  • Sicherstellen des Geldflusses und des Zahlungsschutzes
  • Rahmenbedingungen für den Aussenhandel festlegen
  • Beurteilen und Anwenden von Rechtsfragen im Aussenhandel
  • Definieren des Risikomanagements
  • Organisation und Führung gestalten
  • Legen Marketing und Kommunikation fest
  • Planen und Kontrollieren der Finanzen

Redaktionelle Leitung:

Stefan Schmidlin, Bildungsberatung, Content-Team Modula AG

Quellen

Website des Schweizerischen Sekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI , Website www.berufsberatung.ch (offizielles schweizerisches Informationsportal der Studien-, Berufs- und Laufbahnberatung) sowie Websites und anderweitige Informationen der Berufsverbände und Bildungsanbieter.

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