Selbsttest: Ist der Lehrgang «Coaching (Zert.)» der richtige für mich?

Eine Coachee fühlt sich wohl im Coaching.

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Berufliche Tätigkeit: Was tun Coaches?

Was ist Coaching? Wie sieht die Tätigkeit von Coaches aus?

Coaching bezeichnet das Unterstützen von Menschen in ihren beruflichen und persönlichen Lern-, Veränderungs- und Entwicklungsprozessen. Im Zentrum steht das Gespräch: Der Coach / die Coachin stellt Fragen, gibt Feedback, führt Interventionen durch und gibt Hausaufgaben. Mit dem Coaching sollen die Kunden und Kundinnen – die sogenannten Coachees – dazu angeregt werden, selbständig Lösungen für ihre Situation zu entwickeln.

Die wichtigsten Aufgaben eines Coachs / einer Coachin sind: Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, die Selbstheilungskräfte der Coachees zu stärken, ihnen dabei zu helfen, Handlungsalternativen zu entwickeln, das Bewusstsein und die Selbstverantwortung zu stärken und in akuten Krisensituationen allenfalls konkrete Entlastung zu schaffen.

Je nach Fragestellung kann ein Coaching nach einer Sitzung abgeschlossen sein (zum Beispiel Coaching zur Vorbereitung eines bestimmten Gesprächs) oder über einen längeren Zeitraum mit mehreren Sitzungen andauern. Möglich sind Coachings mit einzelnen Coachees zur Bearbeitung persönlicher Fragen oder konkreter beruflicher Fragestellungen sowie Team- oder Gruppencoachings zur Verbesserung der Zusammenarbeit, zur Unterstützung von Veränderungsprozessen oder als Begleitung eines Projekts.

Am Beginn eines Coachings stehen das gegenseitige Kennenlernen und der Beziehungsaufbau. Fragestellung, Vorgehensweise und Zielsetzung werden besprochen und schriftlich festgehalten. Nach jeder Sitzung reflektieren Coach und Coachee das Erreichte und legen die nächsten Termine fest. Zum Abschluss eines Coachings holen die Coaches Feedback ein und vereinbaren allfällige weitere Kontrollen, um zu schauen, wie die Coachees mit der besprochenen Situation zurechtkommen.

Bei der Coaching-Weiterbildung gibt es viele Möglichkeiten zur Spezialisierung, z.B. auf Arbeitssituationen (Job Coach, Verkaufstrainerin), persönliche Situationen (Life Coach, Mental Coach), im Geschäftsbereich (Führungscoaching, Agile Coaching) usw.

Wo arbeiten Coaches?

Coaches können in einem Unternehmen fest angestellt sein und hauptberuflich als Coach oder Mentorin arbeiten oder innerhalb ihrer sonstigen Funktion einzelne Coaching-Aufgaben übernehmen.

Häufig sind Coaches selbständig und führen eine Unternehmensberatung, in deren Angebot auch betriebliche Coachings im Mandatsverhältnis enthalten sind.

Coaches, die persönliche Coachings für Privatpersonen anbieten, arbeiten in der Regel selbständig und bieten häufig neben dem Coaching spezialisierte Beratungen oder Seminare und Kurse an.

So unterschiedlich wie diese Geschäftsmodelle und Angebote sind auch die Aufgabenverteilungen. Fest angestellte Coaches verbringen neben den eigentlichen Coaching-Sitzungen einen Teil ihrer Arbeitszeit mit betrieblichen Sitzungen, Besprechungen sowie administrativen und organisatorischen Aufgaben (Berichte schreiben, Termine koordinieren usw.). Selbständige Coaches sind neben den Coaching-Sitzungen häufig mit dem Schreiben der Rechnungen, dem Führen ihrer Buchhaltung und Administration und mit Werbe- und Marketingmassnahmen beschäftigt.

Frage 1:

Entsprechen die beschriebenen Tätigkeiten Ihren Vorstellungen? Möchten Sie Coach werden?

Zielgruppe und Fähigkeiten: Für wen eignet sich eine Coaching-Ausbildung?

Zielgruppe

  • Personen, die sich als Coach selbständig machen möchten und eine fundierte Ausbildung suchen
  • Führungskräfte, die ihre Führungskompetenzen mit Coaching stärken wollen
  • Fachkräfte und Projektverantwortliche, die Coaching-Aufgaben übernehmen wollen
  • Lehrpersonen, Berufsbildner und Berufsbildnerinnen, die ihre Coaching-Kompetenzen stärken möchten

Persönliche Voraussetzungen

  • Berufs- und Lebenserfahrung
  • Gute Kommunikationsfähigkeit und hohe Sozialkompetenz
  • Ausgeprägte Reflexionsfähigkeit
  • Freude am Umgang mit Menschen
  • Fähigkeit, Menschen ihr ihren eigenen Prozessen zu begleiten und zu unterstützen

Frage 2:

Gehören Sie zur Zielgruppe dieser Weiterbildung und verfügen Sie über die nötigen persönlichen Eigenschaften?

Voraussetzungen für die Zulassung

Die Zulassungsvoraussetzungen sind je nach Lehrgang und Bildungsstufe verschieden und im Einzelfall direkt abzuklären. Üblicherweise wird verlangt:

  • Abgeschlossene Berufslehre oder vergleichbare Ausbildung
  • Mehrjährige und qualifizierte Berufspraxis
  • Mindestalter 25 Jahre
  • Bereitschaft, an der eigenen Persönlichkeitsentwicklung bzw. Führungskompetenz zu arbeiten
  • Für die Zulassung zu den Nachdiplomstudiengängen wird ein Studium an einer Höheren Fachschule (NDS HF), Fachhochschule (CAS, MAS) oder eine vergleichbare Weiterbildung verlangt.
  • Für die Zulassung zu den eidgenössischen Prüfungen (Berufsprüfung zum betrieblichen Mentor / zur betrieblichen Mentorin mit eidg. Fachausweis und höhere Fachprüfung zum Supervisor-Coach bzw. zur Supervisorin-Coach mit eidg. Diplom) werden mehrjährige qualifizierte Berufserfahrung im Bereich des Abschlusses verlangt und der Nachweis von eigenen Beratungs-, Coaching- oder Supervisionssitzungen, dokumentierte eigene Coaching- oder Beratungsprozesse sowie Teilnahme an Übungs- und Intervisionsgruppen.

Frage 3:

Erfüllen Sie die Voraussetzungen für die Zulassung? Können Sie Coach werden?

Inhalte der Weiterbildung und vermittelte Kompetenzen

Inhalte

In der Grundausbildung zum Coach geht es um folgende Themen:

  • Grundlagen, Modelle und Methoden des Coachings
  • Systemorientierte, lösungs- und ressourcenorientierte sowie personenzentrierte Ansätze
  • Sprache im Coaching und in der Beratung
  • Rollendefinition, Rahmenbedingungen, Spielregeln und Auftragsklärung
  • Phasen des Coachings (Auftragserteilung bis Evaluation)
  • Coaching von Einzelpersonen, Teams und Organisationen
  • Coaching und Change-Management
  • Umgang mit schwierigen Situationen und Problemen, Analyse-Tools
  • Kollegiale Beratung

Die Zusammenstellung der Themen weicht in spezifischen Weiterbildungsrichtungen – wie interkulturelles Coaching, Supervision oder Organisationsberatung – entsprechend ab.

Vermittelte Kompetenze

Erfolgreiche Absolventen und Absolventinnen einer Coaching-Ausbildung verfügen über vertiefte Fach-, Methoden- und Reflexionskompetenzen in ihrer gewählten Coaching-Ausrichtung.

Sie haben sich mit den Grundfragen des Coachings auseinandergesetzt und eine eigene Coaching-Haltung entwickelt. Sie sind in der Lage, ihre Coachees auf der Basis ihres persönlichen Coaching-Konzepts mit Hilfe von gezielten Fragen und weiteren Interventionen (wie gestalttherapeutische Methoden, NLP, Teamaufstellungen, Biographie-Arbeit usw.) ressourcenorientiert zum definierten Coaching-Ziel zu begleiten und auch während schwieriger Veränderungsphasen zu unterstützen. Sie helfen den Coachees, ihre Ressourcen wahrzunehmen und neue Blickwinkel zu entdecken. Ausserdem sind sie in der Lage, bei Team- und Organisationsberatungen Themen wie Teamentwicklung, Gruppendynamik oder Fragen der Organisationskultur anzugehen.

Frage 4:

Interessieren Sie diese Inhalte, möchten Sie diese Kenntnisse und Kompetenzen erwerben?

Kosten und Finanzierung der Weiterbildung

Die Kosten für eine Coaching-Ausbildung hängen von der Ausbildungsform und vom Ausbildungsziel ab. Die Kursgebühren sind entweder zu Beginn der Ausbildung oder semesterweise zu bezahlen. Manchmal lassen sich auch individuelle Ratenzahlungen vereinbaren.

Bei den folgenden Angaben handelt es sich um grobe Richtwerte. Die effektiven Kosten für einen bestimmten Lehrgang sind bei den entsprechenden Bildungsanbietern zu erfragen.

  • Bei einem einführenden Coaching-Kurs von 3–10 Tagen sollten Sie mit ungefähren Kosten ab CHF 400 pro Tag rechnen, d.h. 3-tägige Kurse ab CHF 1200, 10-tägige Kurse ab etwa CHF 4000.
  • Einige Schulen bieten Einführungskurse ins Coaching an, die unabhängig besucht werden können, aber gleichzeitig als obligatorische Vorstufe für die anschliessenden Kurse zur Vorbereitung auf die Berufsprüfung zum betrieblichen Mentor / zur betrieblichen Mentorin mit eidg. Fachausweis dienen. Wer die Berufsprüfung absolviert, kann danach beim Bund auch die hälftige Rückerstattung der Kosten des Einführungskurses beantragen (sofern dieser nicht länger als fünf Jahre zurückliegt).
  • Die Kosten für die ganze Ausbildung zum Coach – bis zum Antritt zur Berufsprüfung zum betrieblichen Mentor / zur betrieblichen Mentorin mit eidg. Fachausweis – betragen etwa CHF 15'000–16'000. Die Gebühren für die Berufsprüfung betragen CHF 2250 (Stand Januar 2024). Nach dem Ablegen der Berufsprüfung kann beim Bund – unabhängig vom Prüfungsergebnis – die hälftige Rückerstattung der Kosten der Vorbereitungskurse beantragt werden.*
  • Die Kosten für die Vorbereitungskurse zur höheren Fachprüfung zum Supervisor-Coach bzw. zur Supervisorin-Coach mit eidg. Diplom liegen bei etwa CHF 17'000. Die Prüfungsgebühren betragen CHF 4050 (inkl. Anmeldung, Diplomausstellung und SBFI-Registereintrag). Nach dem Ablegen der höheren Fachprüfung kann beim Bund – unabhängig vom Prüfungsergebnis – die hälftige Rückerstattung der Kosten der Vorbereitungskurse beantragt werden.*
  • Die Kosten für Nachdiplomstudiengänge an Höheren Fachschulen (NDS HF) und Hochschulen (CAS usw.) beginnen bei etwa CHF 7000.
  • Je nach Kurs oder Lehrgang kommen weitere Kosten für Lehrmittel, Schulungsunterlagen, Supervisionen, Hotelübernachtungen und interne Prüfungen dazu.

* Seit 2018 werden die Vorbereitungskurse auf eidgenössische Berufsprüfungen und eidgenössische höhere Fachprüfungen vom Bund finanziell unterstützt. Absolvierende erhalten deshalb nach Ablegen der eidgenössischen Prüfung auf Antrag bis zu 50 % der für die Vorbereitungskurse bezahlten Kosten zurückerstattet. Weitere Informationen erhalten Sie hier: www.sbfi.admin.ch

Frage 5:

Sind Sie in der Lage, das Kursgeld für die von Ihnen gewünschte Ausbildung in Coaching aufzubringen?

Dauer, Unterrichtsform, Unterrichtszeiten und Aufwand Selbstlernzeit

Kurze Kurse mit schuleigenem Abschluss zur Einführung ins Coaching oder in einzelne Coaching-Themen umfassen meistens 1–14 Tage Präsenzunterricht. Vereinzelt werden Kurse auch online angeboten.

Die vertiefenden Ausbildungen sind berufsbegleitend konzipiert und dauern – gemessen an der Anzahl Unterrichtstage – relativ lange, da zwischen den Unterrichtstagen Aufgaben zur Selbstreflexion erfüllt und daneben Supervisionsstunden absolviert werden müssen. Die berufsbegleitenden Weiterbildungen dauern:

  • 6 bis 9 Monate mit 12 bis 22 Präsenztagen bis zum Abschluss eines CAS
  • 1,5 bis 2 Jahre mit 16 Tagen Präsenzunterricht und 10 Supervisionsstunden bis zur eidg. Berufsprüfung
  • 3 bis 4 Jahre mit ca. 520 bis 650 Präsenzstunden bis zum Erreichen eines Abschlusses mit Verbandsanerkennung BSO oder SGfB oder zur eidg. höheren Fachprüfung
  • 2,5 bis 5 Jahre mit 58 bis 80 Präsenztagen und insgesamt 1800 Stunden Arbeitsaufwand (Präsenzunterricht, Supervisionen, Gruppenübungen, Masterarbeit) bis zum Abschluss eines MAS

Frage 6:

Können Sie die Zeit für den Unterricht und das Selbststudium aufbringen?

Abschluss und Diplom

Coaching-Ausbildungen gibt es in unterschiedlichen Ausrichtungen, Niveaustufen und Vertiefungsgraden. Entsprechend unterschiedlich sind die Abschlüsse (mit oder ohne Prüfung, Prüfungsform) und Titel, zum Beispiel:

  • Schuleigenes Coaching-Zertifikat über die Kursteilnahme oder (nach bestandener Prüfung) schuleigenes Diplom
  • Schuleigenes Diplom plus Verbandsdiplom als «dipl. Coach & Supervisor/in» oder «Berater/in SGfB»
  • Eidgenössische Abschlüsse und Titel als «Betrieblicher Mentor / Betriebliche Mentorin mit eidg. Fachausweis», «eidg. dipl. Beraterin / Berater im psychosozialen Bereich» oder «Supervisorin-Coach / Supervisor-Coach mit eidg. Diplom»
  • Eidgenössisch anerkannter Titel, z.B. als «dipl. Business Coach NDS HF»
  • Abschlüsse der Hochschulweiterbildung, z.B. «Certificate of Advanced Studies CAS [FH] in Coaching» oder «Master in Advanced Studies MAS [FH] in Coaching, Supervision und Organisationsberatung»

Frage 7:

Möchten Sie einen der genannten Abschlüsse erwerben?

Haben Sie sich bereits entschieden?
Oder möchten Sie mehr wissen?

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