Achtsamkeitstraining: Anbieterübersicht, Infos, Checklisten, Fragen-Antworten
Achtsamkeitstraining: Mehr Gelassenheit und Effizienz mit Achtsamkeitsübungen
Fragen und Antworten
Wie kann ein Achtsamkeitstraining Kindern helfen?
Ein Achtsamkeitstraining für Kinder kann dabei helfen den überall lauernden Leistungsdruck, zum Beispiel in der Schule, sowie die tägliche Hektik und Stress besser zu bewältigen. So haben auch Studien den positiven Effekt von in den Alltag integrierten Achtsamkeitsübungen, zum Beispiel bei Kindern mit ADS/ADHS, dokumentiert. Sie lernen, wie sie sich selbst wahrnehmen und folglich in verschiedenen Situationen und nach individuellem Bedürfnis beruhigen zu können. Hier ist zu erwähnen, dass eine spezifisch medizinisch-fachliche Beurteilung für die geeignete Therapieform des Kindes empfohlen wird. Achtsamkeitstraining bei Kinder führt zu einer höheren Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit, sowie einer sensibilisierten Wahrnehmung, Einordnung und Regulierung von Emotionen. Es wird zusätzlich berichtet, dass die Entwicklung wertvoller Sozialkompetenzen, wie beispielsweise Wertschätzung und Empathie, unterstützt wird.
Was ist der Unterschied zwischen Achtsamkeitstraining und Autogenes Training?
Das Achtsamkeitstraining unterscheidet sich gegenüber dem Autogenen Training vor allem darin, dass es Belastungen jeglicher Art nicht „vergessen“ lässt oder gar unterdrückt, sondern vielmehr den Umgang, also die Akzeptanz mit ihnen schulen möchte. Mit Hilfe von Achtsamkeit und die Einnahme einer wertefreien Betrachtung von aussen sollen Bewusstsein und Wahrnehmung geschult werden. Dies bedeutet, dass man versucht sich auch belastenden Gefühlen und unangenehmenden Situationen neugierig, freundlich, neutral, gleichmütig und akzeptierend gegenüberzustellen, wodurch mit der Zeit ein Zustand der Entspannung heranreift. Beim Autogenen Training handelt es sich um eine Entspannungsmethode, mit welcher ein gewünschter Zustand erzielt werden kann.
Was bedeutet MBSR?
Im Zusammenhang mit Achtsamkeit, Achtsamkeitstraining oder Achtsamkeitsübungen wird häufig der Begriff „MBSR“ erwähnt. Doch was ist MBSR? Die Abkürzung bedeutet „Mindfulness Based Stress Reduction“, was auf Deutsch übersetzt soviel heisst wie „Stressbewältigung durch Achtsamkeit“. Es handelt sich hierbei um eine im Jahr 1979 von Jon Kabat Zinn, einem emeritierten Professor an der Universität von Massachusetts, entwickelte und wissenschaftlich fundierte Therapieform, welche unabhängig von Alter, Geschlecht, Gesundheit, Religion oder spiritueller Ausrichtung praktiziert werden kann. Das von Kabat Zinn formulierte und 8 Wochen dauernde Programm hat sich seither nicht gross verändert und gilt auch heute noch als das Einzige, dessen Wirksamkeit von Studien bestätigt werden konnte. So soll ein regelmässiges Training sogar die Gehirnstruktur genau in diesen Regionen verändern, in welchen Stress- und Angstgefühle, die Selbstwahrnehmung und die Empathie verankert sind. Wichtiger Bestandteil des MBSR Kurs sind die Übungen zur Schulung der Achtsamkeit, welche regelmässig und täglich absolviert werden müssen, sowie der Erfahrungsaustausch in Gruppen.
Wie gross ist das Angebot für Achtsamkeitstraining in der Schweiz?
In der Schweiz wird eine Vielzahl an Achtsamkeitstrainings angeboten. Diese haben im Allgemeinen das Ziel den Kursteilnehmer und Kursteilnehmerinnen das Prinzip der Achtsamkeit, sowie deren praktische und individuelle Anwendung im Privaten, als auch auf beruflicher Ebene zu vermitteln. Es können Online-Kurse, Kompaktkurse, Blockkurse, Intensivkurse, Vertiefungskurse, Informationskurse, Einführungskurse, Übungsstunden oder Übungstage absolviert werden. Laut dem MBSR-Verband Schweiz werden in den Regionen Zürich, Bern, Solothurn, Luzern, Zug, Aargau und Basel zahlreiche Achtsamkeitskurse durchgeführt, vereinzelt auch in der Romandie und im Tessin. Solche richten sich an Privatpersonen, Kinder, Senioren, Eltern, Lehrer, Führungsleute oder Organisationen und Unternehmen.
Was bedeutet Achtsamkeit? Worin liegt der Unterschied zur Konzentration?
Es existieren diverse Definitionen zum Begriff Achtsamkeit, einem ganz speziellen Aufmerksamkeits-, Wahrnehmungs- und Bewusstseinszustand. Seine Wurzeln hat er in der buddhistischen Lehre und Meditation. Generell bedeutet Achtsamkeit, die Gegenwart und den aktuellen Moment bewusst, intensiv und vor allem wertfrei wahrzunehmen. Viele Menschen sind im Alltag so gestresst, dass sie den Moment, also das „Hier und Jetzt“ gar nicht mehr richtig wahrnehmen. Alles geht immer schneller wie ein ständiger Wettlauf gegen die Zeit. Beim Frühstück denkt man schon an den Nachmittag und am Abend kreisen die Gedanken bereits wieder um die Aufgaben für den nächsten Tag. Achtsamkeit meint, die Menschen aus dem Hamsterrad der täglichen Hetze zu befreien. Es handelt sich hierbei keineswegs nur um ein Modewort oder eine esoterische Praxis, vielmehr wird darunter eine verinnerlichte Technik, eine Art Lebenshaltung verstanden, die einen Umgang mit alltäglichen Belastungen, wie Stress, Druck oder (chronischen) Schmerzen lehrt. Primär geht es hier also um Akzeptanz.
Der Begriff Achtsamkeit grenzt sich dabei klar von demjenigen der Konzentration ab. Mit Letzerem wird bewusst die ganze Aufmerksamkeit zum Beispiel auf ein spezifisches Objekt gelenkt. Im Gegensatz hierzu engt sich der Ausdruck der Achtsamkeit nicht ein, sondern nimmt eine weite, offene und aufgeschlossene Perspektive ein, um alles auf sich wirken zu lassen und wahrzunehmen.
Welches sind Themen bzw. verwandte Themen zum Achtsamkeitstraining?
Meditation, Yoga, Kognitive Therapie, Bodyscan / Körperwahrnehmung, Stressresistenz, Resilienz, Bewusstsein, Entspannung, Gefühle.
Wie läuft ein Achtsamkeitstraining ab?
Der Ablauf eines Achtsamkeitstrainings kann natürlich je nach Schule, Kurs oder Unterricht variieren. Oft ist aber eine solche Vorgehensweise zu beobachten: Theoretische Einführung unter anderem in die Themen Achtsamkeit, menschliche Wahrnehmung und Stress in Verbindung mit entsprechenden praktischen Achtsamkeitsübungen, Reflexion über die persönlichen Erfahrungen, sowie täglichen Aufgaben für zu Hause oder unterwegs.
Bei den Achtsamkeitstraining Übungen wird zwischen sogenannten formalen und informellen Übungen differenziert. Erstere beinhalten diverse Mediationsformen, den Bodyscan, Pilates und Yoga, welche zu Hause praktiziert werden. Die informellen Übungen sind so konzipiert, dass sie im Alltag oder unterwegs gut angewendet werden können. Diese können darin bestehen eine Alltagsaufgabe in Achtsamkeit zu verrichten oder ein Tagebuch über Stresssituationen zu führen. Solche Übungen sind keineswegs starre Gebilde, sondern können individuell den persönlichen Stärken und Schwächen, als auch Wünschen angepasst werden.
Was bringt ein Achtsamkeitstraining?
Universitäre Studien belegen, dass Achtsamkeitstrainings die Psyche des Menschen positiv beeinflussen. Mittels Achtsamkeitsübungen wird der alltägliche Fokus wieder auf das „Hier und Jetzt" gelenkt. Gedankenspiralen werden so rechtzeitig unterbrochen, womit eine heilende Wirkung eintritt. Die eigene Körperwahrnehmung, sowie psychische Stabilität und Belastbarkeit werden gestärkt und die Stressresistenz verbessert. Indem innere und äussere Anspannungen und Unruhen reduziert werden, sind die Menschen ausgeglichener, ruhiger, positiver, aufmerksamer, wacher und geduldiger. Sie entwickeln ein Bewusstsein dafür, die eigenen Belastungsgrenzen zu erkennen, womit sie ihre physische und psychische Leistung steigern können. Das Achtsamkeitstraining fördert und stärkt die eigene Motivation, Kreativität, Bewältigungskompetenz, persönlichen Ressourcen sowie kognitiven Fähigkeiten, wie beispielsweise die Konzentration. Es kann somit auch für Schüler und Schülerinnen oder Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen eines Unternehmens äusserst hilfreich sein. Des weiteren kann MBSR, respektive ein Achtsamkeitstraining auch als präventive Massnahme fungieren. So zeigt die Methode vielversprechende Ergebnisse bei Angstzuständen, Depression oder Suchtkranken, wie zum Beispiel Raucher und Raucherinnen oder Alkoholiker und Alkoholikerinnen. Achtsamkeit soll hier eine vergleichbare Wirkung gegen Rückfälle aufweisen, wie dies bei den klassisch schulmedizinischen Medikamenten zu beobachten ist.
Wieso gibt es Achtsamkeitstraining für Führungskräfte?
Wissenschaftliche Forschungen haben aufgezeigt, dass Achtsamkeitstraining für Führungskräfte, Angestellte oder Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen eines Unternehmens einen positiven Einfluss auf die Selbstwahrnehmung, Aufmerksamkeit und Gedächtnisleistung hat. Es vermittelt eine Vorgehensweise für einen gesunden Umgang mit Belastungen aller Art und führt dadurch zu mehr Wohlbefinden und Gelassenheit. Das regelmässige praktizieren von Achtsamkeitsübungen unterstützt und fördert Kompetenzen zur Selbstführung, Problemlösung, sowie Verhandlungsfähigkeit, welche in Unternehmen generell sehr gefragt sind.
Für wen ist ein Achtsamkeitstraining geeignet?
- Menschen, welche ihre eigene Wahrnehmung stärken und ihr Leben bewusster erleben möchten
- Gestresste Personen mit Beschwerden wie Schlafstörungen, Erschöpfungszustände, Kopfschmerzen und Migräne, Magenprobleme etc.
- Menschen, welche ein Burn-Out verhindern möchten
- Ergänzung zu medizinischen und psychotherapeutischen Massnahmen (z.B. Menschen mit Depressionen, Angstzuständen, Panikattacken, Persönlichkeitsstörungen, Schmerzen, chronischen Schmerzen)
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