Was Lerne ich in einer Spielgruppenleiter-Ausbildung?
Leitprinzipien
Die meisten Spielgruppenleiter-Ausbildungen richten sich nach dem Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung, der von der schweizerischen UNESCO-Kommission und dem Netzwerk Kinderbetreuung Schweiz herausgegeben wurde. Dieser formuliert sechs Leitprinzipien für die bildungsorientierte Arbeit mit Kleinkindern:
- Physisches und psychisches Wohlbefinden: Ein Kind, das sich wohlfühlt, kann neugierig und aktiv sein.
- Kommunikation: Ein vielfältiges Bild von sich und der Welt erwerben Kinder durch den Austausch mit anderen.
- Zugehörigkeit und Partizipation: Jedes Kind möchte sich willkommen fühlen und sich von Geburt an am gemeinschaftlichem Geschehen beteiligen.
- Stärkung und Ermächtigung: Die Reaktionen, die ein Kind auf seine Person und auf sein Verhalten erfährt, beeinflussen sein Bild von sich selbst
- Inklusion und Akzeptanz von Verschiedenheit: Jedes Kind braucht einen Platz in der Gesellschaft.
- Ganzheitlichkeit und Angemessenheit: Kleine Kinder lernen mit allen Sinnen, geleitet von ihren Interessen und bisherigen Erfahrungen.
Lernstoff
Konkret befassen sich angehende Spielgruppenleiterinnen während der Ausbildung mit diesen Themen:
- Bildungs- und Entwicklungsprozesse der Kinder regelmässig und systematisch beobachten, reflektieren und dokumentieren
- Bildungsprozesse moderieren, anregungsreiche Lernumgebung gestalten und sicherstellen, dass die individuellen Interessen der Kinder berücksichtigt werden
- Bildungs- und Erziehungspartnerschaften pflegen, damit die Kinder in allen Lernumgebungen bestmögliche Entwicklungsbedingungen bekommen
- Das Bildungs- und Betreuungsangebot planen, weiterentwickeln und regelmässig evaluieren
Spielgruppenleiter: Fähigkeiten und Kenntnisse
Ausgebildete Spielgruppenleiterinnen und Spielgruppenleiter verstehen das Verhalten von Kindern und kennen die Bedeutung des kindlichen Spiels. Sie wissen, wie sie Kinder ermutigend begleiten und ihre Entwicklung individuell unterstützen und fördern können. Mit Liedern, Versen, Bilderbüchern und Geschichten regen sie Phantasie und Sprachentwicklung der Kinder an. Mit verschiedenen Materialien wie Holz, Papier, Stoff, Knetmasse, Wasser usw. sprechen sie alle körperlichen Sinne an und unterstützen die Entwicklung der Feinmotorik. Sie tauschen sich mit den Eltern intensiv über den Stand und die Entwicklung der Kinder aus, führen Beratungsgespräche und empfehlen wenn nötig fachliche Unterstützung.
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