Lernstoff und Inhalte der Ausbildung
Handlungskompetenzbereiche
Der Lernstoff der Ausbildung für Kaufleute EFZ ist nicht mehr in Fächer gegliedert, sondern auf fünf Handlungskompetenzbereiche ausgerichtet. Innerhalb der Lerneinheiten der Kompetenzbereiche kommen verschiedene der früheren Fachinhalte fachübergreifend und praxisbezogen zur Anwendung. Die fünf Handlungskompetenzbereiche sind:
1 – Handeln in agilen Arbeits- und Organisationsformen (umfasst Lernstoff der früheren Ausbildungsfächer Deutsch, Wirtschaft und Gesellschaft, Information, Kommunikation, Administration)
- kaufmännische Kompetenzentwicklung überprüfen und weiterentwickeln
- Netzwerke im kaufmännischen Bereich aufbauen und nutzen
- kaufmännische Aufträge entgegennehmen und bearbeiten
- als selbstverantwortliche Person in der Gesellschaft handeln
- politische Themen und kulturelles Bewusstsein in sein Handeln einbeziehen
2 – Interagieren in einem vernetzten Arbeitsumfeld (umfasst Lernstoff der früheren Ausbildungsfächer Deutsch, Englisch, Wirtschaft und Gesellschaft, Information, Kommunikation, Administration)
- in unterschiedlichen Teams zur Bearbeitung kaufmännischer Aufträge zusammenarbeiten und kommunizieren
- Schnittstellen in betrieblichen Prozessen koordinieren
- in wirtschaftlichen Fachdiskussionen mitreden
- kaufmännische Projektmanagementaufgaben ausführen und Teilprojekte bearbeiten
- betriebliche Veränderungsprozesse mitgestalten
3 – Koordinieren von unternehmerischen Arbeitsprozessen (umfasst Lernstoff der früheren Ausbildungsfächer Deutsch, Englisch, Wirtschaft und Gesellschaft, Information, Kommunikation, Administration)
- Aufgaben und Ressourcen im kaufmännischen Arbeitsbereich planen, koordinieren und optimieren
- kaufmännische Unterstützungsprozesse koordinieren und umsetzen
- betriebliche Prozesse dokumentieren, koordinieren und umsetzen
- Marketing- und Kommunikationsinstrumente umsetzen
- finanzielle Vorgänge betreuen und kontrollieren
4 – Gestalten von Kunden- oder Lieferantenbeziehungen (umfasst Lernstoff der früheren Ausbildungsfächer Deutsch, Englisch und Französisch)
- Anliegen von Kunden und Lieferanten entgegennehmen
- Informations- und Beratungsgespräche mit Kunden oder Lieferanten führen
- Verkaufs- und Verhandlungsgespräche mit Kunden oder Lieferanten führen
- Beziehungen mit Kunden und Lieferanten pflegen
5 – Einsetzen von Technologien der digitalen Arbeitswelt (umfasst Lernstoff der früheren Ausbildungsfächer Informatik, Information, Kommunikation, Administration)
- Applikationen im kaufmännischen Bereich anwenden
- Informationen im wirtschaftlichen und kaufmännischen Bereich recherchieren und auswerten
- markt- und betriebsbezogene Statistiken und Daten auswerten und aufbereiten
- betriebsbezogene Inhalte multimedial aufbereiten
Fremdsprachen und Landessprache
Als Landessprache gilt die Sprache des Schulstandorts. Alle angehenden Kaufleute EFZ müssen Kenntnisse in 2 Fremdsprachen (davon mindestens 1 weitere Landessprache) erwerben, dabei haben sie eine Wahl (Wahlpflichtmöglichkeit):
- Entweder sie erwerben in beiden Fremdsprachen vertiefte mündliche und schriftliche Kenntnisse, mit denen sie sich zu wirtschaftlichen Themen verständigen können (für Anwärter/innen der Berufsmatur ist diese Wahl vorgegeben)
- oder sie erwerben in der ersten Fremdsprache vertiefte mündliche und schriftliche Kenntnisse; in der zweiten Fremdsprache werden mündliche Sprachfertigkeit und Hörverständnis und kulturelle Kompetenzen erworben, die meist in Form einer Projektarbeit zu demonstrieren sind.
Optionen
Im Lauf des zweiten Schuljahrs gestalten die Schülerinnen und Schüler ihre Ausbildung entsprechend ihrer Fähigkeiten und Interessen. Dafür wählen sie eine der vier Optionen (Anwärter/innen auf die Berufsmatur können nur unter den drei erstgenannten Optionen wählen):
- Finanzen
- Kommunikation mit Anspruchsgruppen in der Landessprache
- Kommunikation mit Anspruchsgruppen in der Fremdsprache
- Technologie
Das Ausbildungsprofil wird in einem Online-Portfolio dokumentiert. Darin werden neben den Optionen und der Pflichtwahl auch weitere Leistungen – wie Sprachzertifikate oder ICT-Zertifikate (z.B. ECDL) – festgehalten und leisten später gute Diente im Bewerbungsprozess.
Praktikum
Im Praktikum werden die erworbenen Kompetenzen konkret in die Tat umgesetzt und geübt.