Selbsttest: Ist der Lehrgang «Ausbildungsleiter / Ausbildungsleiterin mit eidg. Diplom» der Richtige für mich?

Ein Ausbildungsleiter mit eidg. Diplom präsentiert seine Bildungsangebote an Entscheidungsträger verschiedener Institutionen.

Testen Sie hier, ob eine Tätigkeit als Experte/Expertin in der Erwachsenenbildung mit eidgenössischem Diplom zu Ihnen passt und ob ein Vorbereitungslehrgang zur eidg. Höheren Fachprüfung «Ausbildungsleiter / Ausbildungsleiterin» für Sie der richtige Weg ist.

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Wie sieht der Berufsalltag von Ausbildungsleiter / Ausbildungsleiterin mit eidg. Diplom aus?

Ausbildungsleiter und Ausbildungsleiterinnen können sehr unterschiedliche Aufgaben wahrnehmen. Als Führungspersonen sind sie für Mitarbeitende verantwortlich und sie kümmern sich um die Auswahl und Anstellung von Kursleitenden und Dozenten.

Als Leiter / Leiterin einer Bildungsabteilung oder einer Bildungsinstitution haben sie administrative und organisatorische Aufgaben. So sorgen sie z.B. dafür, dass Schulungsräume und Infrastruktur zur Verfügung stehen. Neben konzeptionellen Aufgaben wie das Entwickeln neuer Bildungsangebote und der Evaluation und Qualitätssicherung des bestehenden Angebots sind sie dafür zuständig, den Bildungsmarkt und die Bildungsbedürfnisse ihrer Zielgruppen im Auge zu behalten. Je nach Stelle und Funktion sind sie teilweise selber als Kursleitende oder Ausbilder/innen tätig und beraten Kursteilnehmende oder Interessenten.

Frage 1:

Entsprechen die beschriebenen Tätigkeiten Ihren Vorstellungen? Möchten Sie als Ausbildungsleiter / Ausbildungsleiterin arbeiten?

Zielgruppe und Fähigkeiten: Für wen eignet sich die Höhere Fachprüfung zum Ausbildungsleiter / zur Ausbildungsleiterin mit eidg. Diplom? Welche Eigenschaften und Fähigkeiten werden verlangt?

Der Lehrgang und die Höhere Fachprüfung zum «Ausbildungsleiter mit eidg. Diplom», zur «Ausbildungsleiterin mit eidg. Diplom» eignen sich für

  • Fachleute der betrieblichen Aus- und Weiterbildung
  • Führungskräfte bei Bildungsanbietern
  • Personen mit leitenden Aufgaben in Institutionen der Weiterbildung

Ausbildungsleiter / Ausbildungsleiterinnen sollten über die folgenden persönlichen Eigenschaften und Fähigkeiten verfügen:

  • Interesse an konzeptionellen Fragen der Erwachsenenbildung
  • Aufgeschlossenheit
  • Fantasie
  • Führungserfahrung
  • Gute Beobachtungsgabe
  • Gute Kommunikationsfähigkeit
  • Sicheres Auftreten
  • Pädagogisches Geschick
  • Organisationstalent
  • Sehr gute Allgemeinbildung

Frage 2:

Gehören Sie zu einer der Zielgruppen dieser Weiterbildung und verfügen Sie über die nötigen persönlichen Eigenschaften?

Voraussetzungen für die Zulassung zur Höheren Fachprüfung für Ausbildungsleiter / Ausbildungsleiterin:

Um an die Höhere Fachprüfung für Ausbildungsleiter / Ausbildungsleiterin zugelassen zu werden, müssen bis zum Zeitpunkt der Prüfung bzw. der Anmeldung zur Prüfung folgende Bedingungen erfüllt sein:

  • Über den eidgenössischen Fachausweis als Ausbilder / Ausbilderin verfügen

Oder

  • Dem eidg. Fachausweis für Ausbilder/innen entsprechende erwachsenbildnerische Kenntnisse und Fähigkeiten auf eine andere Weise vorweisen bzw. nachweisen können

Und

  • Mind. 4 Jahre Berufserfahrung im Bereich Aus- und Weiterbildungen von mind. 1500 Stunden und 500 Stunden Praxis* in einer leitenden Funktion vorweisen können

Und

  • Über die erforderlichen Modulabschlüsse** bzw. Gleichwertigkeitsbestätigungen oder über das eidg. Diplom für Betriebsausbilder oder das eidg. Diplom für Erwachsenenbildner HF verfügen

Ob Sie zur Höheren Fachprüfung zugelassen sind, erfahren Sie mindestens drei Monate vor Beginn der Prüfung mit einem schriftlichen Bescheid inkl. Begründung bei einem ablehnenden Entscheid.

*Mehr Informationen zum Praxisnachweis erhalten Sie in den Antworten. 

**Nachfolgend eine Auflistung der Module, welche für die Zulassung zur Abschlussprüfung vorliegen müssen:

  • AdA-D-M1 Bildungskonzepte evaluieren und begründen
  • AdA-D-M2 Bildungsangebote koordinieren und begleiten
  • AdA-D-M3 Die Qualität des Bildungsangebots entwickeln
  • AdA-D-M4 Eine Organisationseinheit führen
  • AdA-D-M5 Das Bildungsangebot im Umfeld positionieren
  • AdA-D-M6 Projekte im Bildungsbereich leiten

Hinweis: Manche Schulen sind bereit, Sie auch zu einem Vorbereitungskurs auf die Höhere Fachprüfung zum Ausbildungsleiter / zur Ausbildungsleiterin zuzulassen, wenn Sie die Kriterien für die Zulassung zur eidg. Prüfung (noch) nicht erfüllen. Es liegt in Ihrer Verantwortung sicherzustellen, dass Sie die nötigen Voraussetzungen zum Zeitpunkt der Prüfung/Prüfungsanmeldung erfüllen. Bei manchen Schulen ist der Lehrgangsbesuch auch ohne Prüfungsabsichten möglich. Die Zulassungsbedingungen variieren je nach Anbieter.

Frage 3:

Erfüllen Sie die Voraussetzungen für die Zulassung?

Lernstoff und Inhalte der Weiterbildung

Der Lernstoff der Vorbereitungskurse auf die Höhere Fachprüfung zum Ausbildungsleiter / zur Ausbildungsleiterin richtet sich nach den Vorgaben der Trägerschaft der eidg. Prüfung, der Schweizerischen Kommission Ausbildung der Ausbildenden SK ADA.

Folgende Themen werden in den Vorbereitungskursen anhand sechs Module behandelt:

  1. AdA-D-M1 Bildungskonzepte evaluieren und begründen (Evaluation, Überarbeitung und Begründung von Bildungskonzepten)
  2. AdA-D-M2 Bildungsangebote koordinieren und begleiten (Organisation, Koordination und Begleitung von Bildungsangeboten und die damit zusammenhängenden Prozesse)
  3. AdA-D-M3 Die Qualität des Bildungsangebots entwickeln (Evaluation von organisatorischen und andragogischen Prozessen, um ein langfristiges Qualitätsmanagement betreiben zu können)
  4. AdA-D-M4 Eine Organisationseinheit führen (betriebswirtschaftliche, administrative und personelle Leitung einer Organisationseinheit im Bildungsbereich)
  5. AdA-D-M5 Das Bildungsangebot im Umfeld positionieren (Entsprechende Positionierung und Kommunikation des Bildungsangebotes auf dem Markt)
  6. AdA-D-M6 Projekte im Bildungsbereich leiten (Planung, Leitung und Evaluation von Projekten im Bildungsbereich)

Frage 4:

Interessieren Sie diese Inhalte, möchten Sie Kenntnisse in diesen Themenbereichen erwerben?

Kosten und Finanzierung der Weiterbildung

Abgesehen von der Prüfungsgebühr, welcher von der Trägerschaft der Höheren Fachprüfung festgelegt wird, variieren die Kosten je nach Anbieter.

Generell muss für die 2-4-semestrige und berufsbegleitende Ausbildungsleiterin / Ausbildungsleiter Weiterbildung, mit folgenden Kosten gerechnet werden:

  • Lehrgangsgebühren: um die CHF 15'000.– Davon bekommen Sie nach der Prüfung vom Bund auf Antrag (unabhängig vom Resultat) rund 50% zurück.*
  • Externe Prüfungsgebühren: CHF 2'600.– (Stand: April 2023) Die Prüfungsgebühr wird von der Trägerschaft dieser Höheren Fachprüfung festgelegt. Sie wird von der Kandidatin / dem Kandidaten nach bestätigter Zulassung entrichtet.
  • Extrakosten: An manchen Schulen sind die Kosten für zum Beispiel Lehrmittel, Schulungsunterlagen und Simulationsprüfungen nicht in den Lehrgangsgebühren enthalten.

Informieren Sie sich bitte direkt beim Anbieter Ihrer Wahl, mit welchen Zusatzkosten Sie rechnen müssen.

*Seit dem 1.1.2018 werden die Vorbereitungskurse auf eidgenössische Berufsprüfungen (BP) und höhere Fachprüfungen (HFP) vom Bund finanziell unterstützt. Absolvierende dieser Lehrgänge bekommen deshalb nach Ablegen der eidgenössischen Prüfung auf Antrag bis zu 50% (max. CHF 9'500 bei BP, max. CHF 10'500 bei HFP) der bezahlten Kurskosten rückerstattet. In Härtefällen werden die Bundesbeiträge ausnahmsweise auch im Voraus ausbezahlt.

Frage 5:

Sind Sie in der Lage, ca. CHF 17'600.– für Kurs und Prüfung vorzufinanzieren?

Studiendauer, Unterrichtszeiten und Lernaufwand

  • Dauer: Die Ausbildungsleiterin / Ausbildungsleiter Weiterbildung ist modular und berufsbegleitend aufgebaut und dauert zwischen 2–4 Semester (je nach Anbieter)
  • Unterrichtszeiten: Der Lehrgang wird zu verschiedenen Zeitvarianten angeboten. Diese Zeitvarianten werden von den jeweiligen Schulen eigenständig bestimmt, es kann daher zu Unterschieden kommen. Oftmals gibt es Tageskurse und Abendkurse, die jeweils wöchentlich an einem Nachmittag oder Samstag sowie abends angeboten werden. Die Ausbildungsleiter Weiterbildung erfolgt an 35 Tagen verteilt über mehrere Semester berufsbegleitend.
  • Unterrichtsformat: Viele Schulen bieten einen Mix aus Präsenz- und Onlineveranstaltung (Online-, Hybrid-Unterricht, Blended Learning) sowie Selbststudium an. Sie können somit das Format auswählen, das Ihnen ermöglicht, die Weiterbildung mit Familie, Beruf und Freizeit optimal zu vereinbaren.
  • Lernaufwand: Dank dem berufsbegleitenden Konzept der Weiterbildung können Sie den Lernstoff gleich in der Praxis anwenden und vertiefen. Trotzdem sollten Sie für die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts und die Selbstlernzeit genügend Zeit einrechnen – wie viel, hängt von Ihrem Vorwissen, Arbeitsstil und Lerntempo ab. Wir empfehlen, vorsichtshalber mindestens 4–6 Stunden pro Woche einzurechnen.

Hinweis: Manche Schulen bieten sog. «Schnupperlektionen» an. Sie haben so die Möglichkeit einen Einblick in den Unterricht sowie Lernatmosphäre zu erhalten. Wichtige Aspekte auf dem Weg zum erfolgreichen Abschluss. Kontaktieren Sie für eine Schnupperlektion am besten die Schule Ihrer Wahl gleich direkt.

Frage 6:

Können Sie die Zeit für den Unterricht und das Selbststudium aufbringen?

Abschluss, Diplom und Titel

Die Höhere Fachprüfung zum Ausbildungsleiter / zur Ausbildungsleiter (HFP) wird jährlich durchgeführt, wenn nach der Ausschreibung mindestens 4 Kandidaten und Kandidatinnen die Zulassungsbedingungen erfüllen, ansonsten mindestens alle zwei Jahre. Die Kandidierenden können sich auf Deutsch, Französisch oder Italienisch prüfen lassen.

Mindestens vier Wochen vor Prüfungsbeginn werden die Kandidierenden aufgeboten. Im Aufgebot enthalten ist das Prüfungsprogramm (Ort, Zeitpunkt der mündlichen Prüfung, erlaubte Hilfsmittel).

Die Höhere Fachprüfung teilt sich in einen schriftlichen und mündlichen Prüfungsteil auf:  

1) Schriftliche Prüfung (Diplomarbeit, vorgängig erstellt)

In der Diplomarbeit zeigen die Kandidaten und Kandidatinnen ihr Können auf, dass sie in der Lage sind ihre ausgewiesenen Kompetenzen (Module 1-6) anhand einer konkreten Fragestellung bzw. Thema zu vernetzen. In der Diplomarbeit legen die Kandidierenden dar, wie sie eine Weiterentwicklung, Neuausrichtung, Änderung oder Innovation in die Praxis umsetzen bzw. implementieren wollen. Grundlage hierzu liefert auch die vertiefte Auseinandersetzung mit relevanten bildungs- und führungstheoretischen Theorien. Die Diplomarbeit soll dabei einen Bezug zur eigenen Praxis haben und umfasst 30 bis 50 Seiten. Angaben zu den Beurteilungskriterien wie Form, Struktur und Inhalt sind in der Wegleitung festgehalten.

2) Mündliche Prüfung

2.1) Fachgespräch (30 Minuten)

Ausgehend von der Diplomarbeit findet hierzu ein Fachgespräch mit Expertinnen und Experten statt. Die Kandidaten und Kandidatinnen stellen sich den Fragen des Expertengremiums zum Inhalt und möglichen Problemen oder Reaktionen auf die Diplomarbeit.

2.2) Arbeitsauftrag I und II (je 40 Minuten)

In den Arbeitsaufträgen erhalten die zwei Kandidierenden je die Beschreibung einer Ausgangssituation (Basisinformationen). Die beiden Kandidaten/-innen bereiten sich dann separat auf das Gespräch vor, eine Absprache ist so nicht möglich. Im Gespräch übernimmt er/sie eine ihm/ihr zugeteilten Rolle (beispielsweise Auftraggeber, Auftragnehmerin, Vorgesetzte, Mitarbeiterin). Im Gespräch müssen die beiden dann die ihnen zugeteilten Aufgaben lösen.

 

Diplom und Titel

Erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen der Höheren Fachprüfung erhalten ein eidgenössisches Diplom und sind berechtigt den eidg. anerkannten sowie geschützten Titel «Ausbildungsleiter mit eidgenössischem Diplom / Ausbildungsleiterin mit eidgenössischem Diplom» zu führen.

Auf Französisch: «Responsible de formation avec diplôme fédéral»

Auf Italienisch: «Responsabile di formazione von diploma federale»

Auf Englisch (Dies ist nur eine Empfehlung/Übersetzung und kein geschützter Titel): «Specialist in Training Management and Human Resources Development with Advanced Federal Diploma of Professional Education and Training»

Frage 7:

Trauen Sie sich zu, die Höhere Fachprüfung zum eidgenössischen Diplom zu bestehen?