Abschluss, Diplom und Titel
Die Höhere Fachprüfung zum Supervisor-Coach / zur Supervisorin-Coach wird jährlich durgeführt, sofern nach der Ausschreibung der HFP mind. 10 Kandidaten und Kandidatinnen die Zulassungsbedingungen erfüllen oder zumindest alle zwei Jahre. Die eidg. Prüfung kann in Deutsch, Französisch und Italienisch absolviert werden. Die Kandidierenden können selbständig entscheiden, in welcher Sprache sie sich prüfen lassen möchten.
Mindestens fünf Wochen vor Beginn der Höheren Fachprüfung werden die Kandidatinnen und Kandidaten aufgeboten. Im Aufgebot enthalten ist folgendes:
- das Prüfungsprogramm (inkl. Angeben zu Ort und Zeitpunkt der Prüfung als auch zulässige und mitzubringende Hilfsmittel),
- Verzeichnis der Experten und Expertinnen
- Beurteilungskriterien aller Prüfungsteile.
Die Höhere Fachprüfung «Supervisor-Coach / Supervisorin-Coach» teilt sich in vier Prüfungsteile auf:
1) Diplomarbeit (schriftlich, vorgängig erstellt)
Die Kandidatinnen und Kandidaten verfassen eine ca. 50- bis 60-seitige Diplomarbeit. Darin setzen sie sich kritisch mit der eigenen Beratungspraxis sowie auch den zur Verfügung stehenden Theorie, Ansätzen, Methoden und Zielen auseinander.
In der Diplomarbeit beschreiben die Kandidierenden einen Beratungsprozess mit einer Einzelperson, einem Team oder einer Gruppe. Sie zeigen dadurch auf, dass sie in der Lage sind einen komplexen Beratungsprozess praxisorientiert und eigenständig zu beschreiben sowie darüber entsprechend zu reflektieren sowie ihn zu evaluieren.
Die formalen Anforderungen sowie Beurteilungskriterien sind der Wegleitung zu entnehmen.
2) Beratungskonzept (schriftlich, vorgängig erstellt)
Die Kandidaten und Kandidatinnen verfassen ein Beratungskonzept von max. 10 Seiten. Das Beratungskonzept gibt Auskunft über ihre Beratungstätigkeit - also zum Beispiel, welches Menschenbild sie leitet oder nach welchen Theorien und Methoden sie ihre Arbeit ausrichten usw.
3) Liveberatung und Assessment (praktisch, 80 Minuten)
In diesem Prüfungsteil müssen die Kandidatinnen und Kandidaten in der Rolle als Supervisor/in-Coach eine Klientin / einen Klienten live beraten. In einer zweiten Sequenz müssen die Kandidierenden ein detailliertes Feedback zu einer von ihnen beobachteten Beratung geben. Anschliessend erfolgt ein Fachgespräch, in welchem die Beratungssequenz analysiert wird.
4) Schlusskolloquium (mündlich, 90 Minuten)
Im letzten Prüfungsteil, dem Abschlussgespräch, zeigen die Kandidaten und Kandidatinnen auf, dass sie als Supervisor-Coach / Supervisorin-Coach in der Lage sind, ihr eigenes Verhalten entsprechend zu beschreiben, kritisch zu reflektieren sowie auch unter Beizug passender Theorien zu begründen, zu beurteilen und zu entwickeln.
Diplom und Titel
Erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen der Höheren Fachprüfung erhalten ein eidgenössisches Diplom und sind berechtigt den eidg. anerkannten sowie geschützten Titel «Supervisorin-Coach mit eidgenössischem Diplom / Supervisor-Coach mit eidgenössischem Diplom» zu führen.
Auf Französisch: «Superviseur-Coach avec diplôm fédéral»
Auf Italienisch: «Supervisore-Coach con diploma federale»
Auf Englisch «Supervisor in Organisations, Advanced Federal Diploma of Higher Education» (kein geschützter Titel, lediglich eine empfohlene Übersetzung)
Mit dem eidg. Diplom kann zum Beispiel bei den Verbänden Swiss Coaching Association (SCA) oder dem Berufsverband für Coaching, Supervision und Organisationsberatung (bso) ein Antrag auf eine Mitgliedschaft gestellt werden. Diese sollte in der Regel ohne weitere Auflagen möglich sein.