Selbsttest: Ist der Lehrgang «Immobilienbewerter mit eidg. Fachausweis/Immobilienbewerterin mit eidg. Fachausweis (BP)» der Richtige für mich?

Eine Immobilienbewerterin schätzt eine Eigentumswohnung.

Testen Sie hier, ob das Berufsbild «Immobilienbewerter mit eidg. Fachausweis / Immobilienbewerterin mit eidg. Fachausweis» (früher Immobilien-Schätzer/in BP) zu Ihnen passt und ob ein berufsbegleitender Vorbereitungslehrgang für Sie der richtige Weg dahin ist.

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Wie sieht der Berufsalltag als Immobilienbewerterin / Immobilienbewerter mit eidg. Fachausweis aus?

Ein Immobilienbewerter, eine Immobilienbewerterin schätzen Liegenschaften und Baugrundstücke nach nationalen und internationalen Standards. zu deren Bewertung. Dabei werden die Werte unterschiedlicher Objekte eruiert:

  • Eigentumswohnungen
  • Einfamilienhäuser
  • Mehrfamilienhäuser
  • Gewerbe- und Industrieliegenschaften
  • Sport- und Freizeitanlagen
  • Gesundheits- und Fürsorgeeinrichtungen
  • landwirtschaftliche Objekte
  • Bauland
  • Werk- und Lagerplätze
  • Deponien
  • Areale

 

Die Art der zu bewertenden Immobilien ist abhängig von der Grösse des Unternehmens. Grössere Firmen (z.B. Banken) haben ein umfangreicheres Immobilienangebot als kleinere Immobilienunternehmen. Für die Analysen verwendet die Immobilienbewerterin / der Immobilienbewerter verschiedene Bestimmungsmethoden (nationale und internationale Standard-Formeln). Anschliessend erstellen sie einen detaillierten Schätzungsbericht den sie intern oder direkt dem Kunden präsentieren. Sie prüfen in ihren Analysen beispielsweise den Zustand der Immobilie (Baumaterialien, Bauteile, Konstruktionen etc.). Weitere Faktoren sind die Bauökologie, Baustatik, Bauakustik und Bauphysik. Sämtliche Faktoren sind für die Bewertung schlussendlich wichtige Aspekte der abwechslungsreichen Aufträge.

Weiter befassen sich Immobilienbewerter/innen mit dem Immobilienmarkt und dessen Entwicklung und Trends. Sie informieren sich über Angebot und Nachfrage und Konjunkturentwicklung, Wirtschaftswachstum und politische Vorgänge, die das Ergebnis einer Bewertung ebenfalls beeinflussen. Angestellt sind sie bei Immobilienfirmen, für Immobilienfonds, bei Pensionskassen, bei Banken, bei Versicherungen, in Bau- und Generalunternehmungen, in der öffentlichen Verwaltung sowie in Revisions-, Sachverwaltungs- und Treuhandfirmen.

 

Folgende Arbeitsgebiete sind als Immobilienbewerterin / Immobilienbewerter mit eidg. Fachausweis typisch:

  • Führung eines Teams in der Immobilienbewertung
  • Bewertung von Immobilien
    • Angebot und die Nachfrage auf dem Immobilienmarkt verfolgen
    • die Konjunkturentwicklung und politische Vorkommnisse berücksichtigen
    • die Baumaterialien, Bauteile und Konstruktionen mit Hilfe von Fachleuten prüfen
    • Flächenberechnungen unter Berücksichtigung der kommunalen Bau- und Zonenordnung sowie an den Bestimmungen des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins SIA
    • Grundbucheinträge, privatrechtliche Vereinbarungen und Altlasten  prüfen und rechtliche Abklärungen treffen
    • das Potenzial sowie die Chancen und Risiken eines Objekts analysieren
    • finanzieller Wert von Immobilien, Bauland, Plätze, Deponien und Areale ermitteln
    • situationsgerechte Anwendung unterschiedlicher Bewertungsmethoden
  • Formulierung bedürfnisgerechter Berichte aufgrund von Bewertungen
    • kompetente Berater für Fragen rund um Nutzungsoptimierung und Rentabilität
    • Mitwirkung in Projektentwicklungen und im Portfolio-Management

Frage 1:

Entsprechen die Tätigkeiten Ihren Vorstellungen? Können Sie sich vorstellen, in der Immobilienbewertung zu arbeiten?

Zielgruppe und Fähigkeiten: Für wen eignet sich die Berufsprüfung Immobilienbewerterin / Immobilienbewerter mit eidg. Fachausweis? Welche Eigenschaften und Fähigkeiten werden verlangt?

Die Immobilienbewerterin / Immobilienbewerter Ausbildung wendet sich an Personen, die eine kaufmännische oder eine bautechnische Grundausbildung haben und über eine mehrjährige Berufserfahrung im Immobilienbereich verfügen wie beispielsweise:

  • Sachbearbeiter/in Immobilienvermarktung und -bewertung
  • Immobilienmakler
  • Architekten
  • Bauingenieure
  • andere in der Immobilienbranche Tätige

Grundkenntnisse auf dem Gebiet der Finanzmathematik sind nicht zwingend aber durchaus von Vorteil.
 

Für eine erfolgreiche Tätigkeit als Immobilienbewerter / Immobilienbewerterin werden folgende Fähigkeiten und Eigenschaften genannt:

  • Interesse und Freude am Thema Immobilien, Immobilienwesen sowie Zahlen
  • bautechnisches Interesse
  • rasche Auffassungsgabe und Geduld
  • analytische Fähigkeiten und strukturierte Vorgehensweise
  • kaufmännisches Geschick und Organisationstalent
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Kunden- und Serviceorientierung
  • Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein
  • Führungseigenschaften
  • Flexibilität bezüglich Arbeitszeiten und Einsatzorte
  • Selbstständigkeit und sicheres Auftreten
  • Fremdsprachenkenntnisse
  • Computerkenntnisse

Frage 2:

Gehören Sie zu einer der Zielgruppen der Immobilienbewerterin / Immobilienbewerter Ausbildung?

Voraussetzungen für die Zulassung zur Berufsprüfung Immobilienbewertung:

Für die Zulassung zur Abschlussprüfung (eidg. Berufsprüfung) als Immobilienbewerter / Immobilienbewerterin werden folgende Voraussetzungen bei Prüfungsantritt verlangt:

  • ein eidg. Fähigkeitszeugnis einer mindestens dreijährigen beruflichen Grundbildung, ein Maturitätszeugnis, ein vom Bund anerkanntes Handelsdiplom, einen Abschluss einer höheren Fachschule, einen eidg. Fachausweis, ein eidg. Diplom, einen Abschluss einer Hochschule (Bachelor oder Master) oder einen gleichwertigen Ausweis

und

  • seit dessen Erwerb mindestens drei Jahre hauptberufliche Praxis in einem Beruf der Immobilienwirtschaft

Oder

  • über fünf Jahre hauptberufliche Praxis in einem Beruf der Immobilienwirtschaft, davon mindestens zwei Jahre der geforderten Praxis in der Schweiz oder im Fürstentum Liechtenstein

Einige Schulen fordern kein Eintrag im Strafregister. Ob Sie die Anforderungen für die Berufsprüfung Immobilienbewerter / Immobilienbewerterin erfüllen, erfahren Sie mindestens zwei Monate vor Prüfungsbeginn mit einem schriftlichen Bescheid - bei Ablehnung inkl. Begründung und Rechtsmittelbelehrung.

Frage 3:

Haben Sie den verlangten Lehrabschluss und die notwendige Berufserfahrung für die Berufsprüfung Immobilienbewerter / Immobilienbewerterin? Und trauen Sie sich zu, die zusätzlich notwendigen Kurse zu bewältigen?

Lernstoff und Inhalte der Immobilienbewerterin / Immobilienbewerter Weiterbildung:

Der Lernstoff der Vorbereitungskurse auf die Berufsprüfung zum Immobilienbewerterin / Immobilienbewerter Fachausweis richtet sich nach den Vorgaben der Trägerschaft der eidg. Prüfung, dem SVIT Schweiz, USPI Suisse und SVKG.

Der Lerninhalt der Immobilienbewerterin / Immobilienbewerter Ausbildung verteilt sich auf die folgenden Themen:

  • Recht
    • ZGB, OR
    • Mehrwertsteuergesetz
  • Bauliche Kenntnisse
    • Bautechnik
    • Planungs- und Baurecht
  • Volkswirtschaftslehre
  • Betriebswirtschaftslehre
    • Finanzielle Führung
    • Finanzbuchhaltung
    • Kennzahlen und Controlling
    • Investitionsrechnung
  • Immobilienfinanzierung
    • Grundpfand und Kredite
    • Kreditprüfungs- und Bewilligungsprozess
  • Immobilienmärkte und Vermarktung
  • Immobilienbewertung
    • Werbezugriffe und-ermittlung
    • Nationale und internationale Bewertungsstandards
    • Wert beeinflussende Faktoren
    • Bewertungsobjekte und -methoden
    • Bewertungsprozess

Frage 4:

Interessieren Sie die Inhalte der Immobilienbewerterin / Immobilienbewerter Weiterbildung und möchten Sie Kenntnisse in diesen Themenbereichen erwerben?

Kosten und Finanzierung der Weiterbildung Immobilienbewertung:

Je nach Anbieter und Dauer der Ausbildung zum Immobilienbewerter / zur Immobilienbewerterin sind die Kosten unterschiedlich hoch. Durchschnittlich sind mit diesen Beträgen für die Ausbildungskosten zu rechnen:

  • Lehrgangsgebühren: zwischen CHF 7'800.– und CHF 13'700.– 
    Davon bekommen Sie nach der Prüfungsteilnahme vom Bund auf Antrag (unabhängig vom Resultat) rund 50% zurück.*
  • Prüfungsgebühren: CHF 2'700.– (Stand: 2023) 
    Die Prüfungsgebühr wird von der Trägerschaft der Berufsprüfung festgelegt. Sie wird von der Kandidatin / dem Kandidaten nach bestätigter Zulassung zur Immobilienbewerterin / Immobilienbewerter Prüfung entrichtet.
  • Extrakosten: An manchen Schulen sind die Kosten für zum Beispiel Einschreibegebühren, Lehrmittel, Schulungsunterlagen, Bücher, Intensiv-Prüfungstraining, Simulationsprüfungen, Schuldiplome und Zwischenabschlüsse nicht in den Lehrgangsgebühren enthalten. Informieren Sie sich bitte direkt beim Anbieter Ihrer Wahl, mit welchen Zusatzkosten Sie für die Immobilienbewerterin / Immobilienbewerter Weiterbildung rechnen müssen.
  • Erwerb von Zusatzabschlüssen: Für Zusatzabschlüsse wie Sachbearbeiter/in Immobilienvermarktung und -bewertung müssen Sie mit Extrakosten für die Vorbereitung und externe Prüfung rechnen.

*Seit 1.1.2018 werden die Vorbereitungskurse auf eidgenössische Berufsprüfungen wie die Ausbildung zum Immobilien-Bewerter / zur Immobilien-Bewerterin vom Bund finanziell unterstützt. Absolvierende dieser Lehrgänge können deshalb, nach Ablegen der eidgenössischen Prüfung bis zu 50% (max. CHF 9'500.–) der bezahlten Kurskosten zurückerstattet bekommen. In Härtefällen werden die Bundesbeiträge ausnahmsweise auch vorfinanziert.

Frage 5:

Sind Sie in der Lage, je nach Lehrgang und Anbieter zwischen CHF 7'800 und CHF 13'700 für den Immobilienbewertung Kurs und CHF 2'700 für die Prüfung vorzufinanzieren?

Studiendauer, Anzahl Unterrichtsstunden und Lernaufwand bei der Immobilienbewerterin / Immobilienbewerter Ausbildung:

  • Die Immobilienbewerterin / Immobilienbewerter Ausbildung, Weiterbildung ist klassisch (d.h. Berufsprüfung umfasst alle zu bewertenden Kompetenzen) aufgebaut und dauert berufsbegleitend 2 bis 3 Semester. Sie umfasst etwa 400 Lektionen.
  • Die Unterrichtszeiten variieren je nach Anbieter der Immobilien-Bewerterin / Immobilien-Bewerter Weiterbildung. Der Präsenzunterricht findet meistens an einem Tag und Nachmittag/Abend oder zwei Abende unter der Woche statt.
  • Viele Schulen bieten mittlerweile einen Mix aus Präsenz- und Onlineunterricht (Online-, Hybrid-Unterricht, Blended Learning) sowie Selbststudium an.
  • Dank dem berufsbegleitenden Konzept der Weiterbildung Immobilienbewerter / Immobilienbewerterin können Sie den Lernstoff gleich in der Praxis anwenden und vertiefen. Trotzdem sollte für die Unterrichtsvorbereitung und -nachbereitung sowie die Selbstlernzeit genügend Zeit eingerechnet werden. Wir empfehlen – je nach Vorwissen, Arbeitsstil und Lerntempo – mindestens 3 bis 5 Stunden pro Woche einzurechnen.

Hinweis: Manche Schulen bieten sogenannte «Schnupper-Lektionen» an, die einen Einblick in den Unterricht und die Lernatmosphäre ermöglichen. Eine passende Lernumgebung ist auf dem Weg zum erfolgreichen Abschluss Immobilienbewerter / Immobilienbewerterin wichtig.

Frage 6:

Können Sie den Aufwand für den Präsenzunterricht und für die Hausaufgaben der Ausbildung Immobilienbewertung bewältigen?

Abschluss, Diplom und Titel Immobilienbewertung:

Die Berufsprüfung "Immobilienbewerter mit eidg. Fachausweis / Immobilienbewerterin mit eidg. Fachausweis" findet jährlich statt, sofern die Mindestanzahl an Kandidatinnen und Kandidaten pro Sprache die Zulassungsbedingungen erfüllen, ansonsten alle zwei Jahre:

  • in deutscher Sprache min. 25 Personen
  • in französischer Sprache min. 8 Personen
  • in italienischer Sprache min. 3 Personen

Die Kandidaten und Kandidatinnen der Berufsprüfung Immobilienbewerter / Immobilienbewerterin werden mindestens 1 Monat vor Prüfungsbeginn aufgeboten. Im Aufgebot enthalten sind dabei das Prüfungsprogramm (mit Angaben zu Ort und Zeitpunkt der Prüfung sowie zulässige Hilfsmittel) sowie das Verzeichnis der Experten und Expertinnen.


Die Berufsprüfung Immobilienbewerter / Immobilienbewerterin umfasst folgende fünf Prüfungsteile:

  • Recht (schriftlich, 2 Stunden, Gewichtung 1)
  • Bauliche Kenntnisse (schriftlich, 1.5 Stunden, Gewichtung 1)
  • Volks- und Betriebswirtschaftslehre (schriftlich, 2 Stunden, Gewichtung 1)
  • Immobilienbewertung (schriftlich, 6 Stunden, Gewichtung 2)
  • Immobilienbewertung (mündlich, 0.75 Stunden, Gewichtung 2)
     

 

Diplom und Titel «Immobilienbewerter / Immobilienbewerterin»

Absolventinnen und Absolventen der Berufsprüfung erhalten einen eidgenössischen Fachausweis und sind berechtigt den eidg. anerkannten sowie geschützten Titel «Immobilienbewerter mit eidgenössischem Fachausweis» oder «Immobilienbewerterin mit eidgenössischem Fachausweis» zu nutzen.

  • Auf Französisch: «Expert en estimations immobilières avec brevet fédéral», «Experte en estimations immobilières avec brevet fédéral»
  • Auf Italienisch: «Esperto in stime immobiliari con attestato professionale federale», «Esperta in stime immobiliari con attestato professionale federale»
  • Auf Englisch: «Property Surveyor with Federal Diploma of Professional Education and Training» (Achtung: Dies ist nur eine Empfehlung/Übersetzung und kein geschützter Titel)

Frage 7:

Trauen Sie sich zu, die Berufsprüfung zum Immobilienbewerter mit eidg. Fachausweis / zur Immobilienbewerterin mit eidg. Fachausweis zu bestehen?