Naturheilpraktiker/in und Heilpraktiker/in: Wie sieht ihr Berufsalltag aus?
Naturheilpraktiker/innen und Naturärzte untersuchen, beraten, begleiten und behandeln Menschen bei gesundheitlichen Beschwerden mit alternativmedizinischen Mitteln. Sie stellen mit den Mitteln ihres Fachgebiets Krankheiten fest und behandeln ihre Patienten und Patientinnen mit dem Ziel, die Krankheitssymptome zu lindern und die Selbstregulation und Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen und zu stärken. Die verwendeten Methoden und Mittel unterscheiden sich je nach der gewählten Richtung.
In der Ayurveda-Anwendung wird zuerst eine komplette ayurvedische Diagnose inkl. Pulsdiagnose erstellt. Zur Behandlung werden dann ayurvedische Arzneimittel verordnet, Entschlackungs- und Reinigungstherapien, Massage und andere manuelle Behandlungen, Ernährungsregulierung und spezielle Harmonisierungsverfahren.
In der Homöopathie wird der gesundheitliche Zustand des Patienten in ausführlichen Anamnesegesprächen erfasst. Dann wird mit potenzierten homöopathischen Mitteln pflanzlichen, tierischen oder mineralischen Ursprungs behandelt.
Von der Traditionellen Chinesischen Medizin TCM ist die Akupunktur die bekannteste Behandlungsmethode, aber auch die chinesische Arzneimitteltherapie, Tui na Massage und Qi Gong sowie die Ernährung nach den fünf Elementen gehören zu den Massnahmen, die darauf abzielen, den Qi-Fluss des Patienten wieder in Einklang zu bringen und zu harmonisieren.
Und die Traditionelle Europäische Naturheilkunde TEN setzt hauptsächlich auf physikalische Therapien, Ernährungskorrekturen, Bewegungstherapien und so genannte Ausleitungsverfahren. Auch die Verwendung von Heilpflanzen ist ein wichtiger Teil und in neuerer Zeit gehören ausserdem technologiegestützte Therapieverfahren dazu wie Bioresonanz, Bioenergetik oder Magnetfeldtherapie.
Naturärzte und Naturheilpraktiker/innen arbeiten häufig selbständig in eigener Praxis, wodurch sie auch für die Geschäftsführung, die administrativen Tätigkeiten und Werbe-/Marketing-Massnahmen verantwortlich sind.
Gut zu wissen:
Seit 2015 gibt es in der Schweiz einen eidgenössisch anerkannten Abschluss in Alternativmedizin. Mit dem Ablegen dieser Prüfung kann der Titel «Naturheilpraktiker/in mit eidg. Diplom» erworben werden. Es gibt vier verschiedene Richtungen, in denen die Ausbildung absolviert werden kann:
- Ayurveda-Medizin
- Homöopathie
- Traditionelle Chinesische Medizin TCM
- Traditionelle Europäische Naturheilkunde TEN